Notizen über Michizo Tachihara und seinen Werken

Übersicht

Michizo Tachihara (1914–1939) war ein japanischer Dichter und Architekt. Er wurde in Tokio geboren und starb im Alter von 24 Jahren an Tuberkulose.

Er schloss sein Architekturstudium an der Kaiserlichen Universität Tokio ab und erhielt dort drei Jahre in Folge den Preis für das beste Projekt bzw. Design. Nach seinem Abschluss arbeitete er zwei Jahre als Architekt. Seine architektonischen Entwürfe spiegelten oft sein poetisches Gespür wider und verbanden Funktionalität mit Schönheit.

Als Dichter ist Tachihara für seine lyrischen und ergreifenden Werke bekannt. Er wurde der „Shinkankakuha“ (Neue Sensationsschule) zugeordnet und seine Gedichte behandelten häufig Themen wie Natur, Vergänglichkeit, Nostalgie und Liebe. Seine Gedichte gelten als vom Alltag losgelöst und Ausdruck seiner Herzensthemen. Obwohl er in Tokio lebte, behandelte er in seinen Werken selten Stadtszenen, sondern konzentrierte sich stattdessen auf Naturlandschaften. Ihm wird die Erschaffung des „Pseudosonetts“ zugeschrieben, einem erfolgreichen Versuch, das europäische Sonett an die japanische Poesie anzupassen.

Trotz seines kurzen Lebens hatte Tachiharas Werk einen nachhaltigen Einfluss auf die moderne japanische Literatur. Seine Gedichtsammlung „Of Dawn, Of Dusk“ wurde posthum veröffentlicht und wird in Japan gefeiert.

Geschichte

Michizo Tachihara, geboren am 30. Juli 1914 in Tokio, war ein japanischer Dichter und Architekt. Schon als Kind zeigte er großes Talent fürs Zeichnen und für die Poesie und veröffentlichte bereits mit 13 Jahren seine Werke unter Pseudonymen. Später besuchte er die Architekturfakultät der Kaiserlichen Universität Tokio, wo er von seinen Lehrern als Wunderkind anerkannt wurde. Während seiner Zeit dort erhielt er drei Jahre in Folge den renommierten Tatsuno-Preis für das beste Architekturprojekt.

Nach seinem Abschluss arbeitete Tachihara als Architekt, empfand seinen Beruf jedoch als kreativ einschränkend. Er fühlte sich eingeengt und eingeengt. Er schrieb weiterhin Gedichte, die ihm oft ein Gefühl der Flucht boten. Obwohl er in Tokio lebte, erwähnte er in seinen Gedichten selten das Stadtleben und konzentrierte sich stattdessen auf Naturlandschaften, wie sie beispielsweise im Shinano-Hochland zu finden sind. Seine Werke sind bekannt für ihre Sentimentalität, Lyrik und Unberührtheit und behandeln häufig Themen wie Natur, Vergänglichkeit und Nostalgie.

Tachiharas Poesie wurde von einer Vielzahl von Quellen beeinflusst, darunter sowohl von der traditionellen japanischen Ästhetik als auch von modernen literarischen Bewegungen. Er wurde mit der „Shinkankakuha“ (Neue Sensationsschule) in Verbindung gebracht und ließ sich von europäischen Dichtern wie Rilke, Valéry und Baudelaire inspirieren.

Im März 1938 litt Tachihara unter Erschöpfung und leichtem Fieber. Trotz der ärztlichen Ruheverfügung begab er sich auf eine lange Reise. Im Dezember desselben Jahres wurde er in ein Krankenhaus in Nagasaki eingeliefert, nachdem er eine beträchtliche Menge Blut gehustet hatte. Er kehrte nach Tokio zurück und wurde in ein Sanatorium eingewiesen, doch die Tuberkulose hatte sich bereits ausgebreitet. Er starb am 29. März 1939 im Alter von 24 Jahren. Eine posthume Sammlung seiner Gedichte mit dem Titel „Of Dawn, Of Dusk“ wurde veröffentlicht, und sein Werk hat die moderne japanische Literatur nachhaltig beeinflusst. 1997 wurde ihm zu Ehren ein Gedenkmuseum eingerichtet, und 2004 wurde in Saitama ein nach seinen Plänen erbautes Haus, das „Hyacinth House“, errichtet.

Chronologie

1914: Michizo Tachihara wird am 30. Juli in Nihonbashi, Tokio, geboren.

1927: Im Alter von 13 Jahren beginnt er, seine Werke zu veröffentlichen.

1931: Er besucht die First High School und möchte Astronomie studieren. Er tritt dem Literaturclub bei und beginnt, Gedichte in freien Versen zu schreiben.

1932: Er veröffentlicht seine erste Gedichtsammlung, Kōkage (Baumschatten).

1934: Er schreibt sich an der Architekturfakultät der Kaiserlichen Universität Tokio ein.

1934–1937: Drei Jahre in Folge gewinnt er den Tatsuno-Preis für das beste Architekturprojekt. Außerdem wird er von fünf verschiedenen Literaturzeitschriften aufgefordert, seine Werke einzureichen.

1936: Bei ihm wird Tuberkulose diagnostiziert.

1938: Im März verspürt er Erschöpfung und leichtes Fieber. Trotz der ärztlichen Ruheverfügung reist er in den Norden von Honshū und nach Nagasaki. Im Dezember kommt er erschöpft in Nagasaki an und wird nach Bluthusten in ein Krankenhaus eingeliefert. Später wird er in ein Sanatorium in Tokio eingewiesen.

1939: Er erhält den ersten Chūya-Nakahara-Preis. Am 29. März stirbt er im Alter von 24 Jahren an Tuberkulose. Posthum erscheint eine Sammlung seiner Gedichte mit dem Titel „Of Dawn, Of Dusk“.

1997: Das Michizo Tachihara Memorial Museum wird in Bunkyo-ku, Tokio, gegründet.

2004: Das auf seinen Architekturplänen basierende „Hyacinth House“ wird in Saitama City fertiggestellt.

Merkmale der Poesie

Michizo Tachiharas Poesie zeichnet sich durch ihre lyrische, musikalische Qualität und ein tiefes Gespür für Nostalgie, Natur und die Vergänglichkeit des Lebens aus. Er wird oft mit der „Shinkankakuha“ (New Sensational School) in Verbindung gebracht, entwickelte jedoch einen einzigartigen Stil, der traditionelle japanische Ästhetik mit modernistischen Techniken verband.

Hauptmerkmale

Lyrischer und melodischer Stil: Tachiharas Gedichte zeichnen sich durch eine ausgeprägte Musikalität aus. Er war ein talentierter Musiker, und seine Liebe zur Musik spiegelt sich im Rhythmus und Klang seiner Verse wider. Ihm wird auch die Erschaffung des „Pseudosonetts“ zugeschrieben, einem erfolgreichen Versuch, die europäische Sonettform an die japanische Sprache anzupassen.

Fokus auf Natur und Landschaft: Obwohl er in Tokio lebt, erwähnt er in seinen Gedichten selten städtische Umgebungen. Stattdessen sind sie voller lebendiger Bilder natürlicher Landschaften, insbesondere der Shinano-Hochebene, die er oft bereiste. Seine Gedichte enthalten Elemente wie Bäume, Vögel, Blumen, Wind und Berge, die ihm als Leinwand für seine Emotionen dienen.

Themen der Vergänglichkeit und Nostalgie: Ein zentrales Thema seiner Arbeit ist „mono no aware“, ein japanisches Konzept, das eine sanfte Traurigkeit über die Vergänglichkeit der Dinge vermittelt. Seine Gedichte rufen oft ein Gefühl der Sehnsucht und eine stille Melancholie nach verlorenen Momenten, Erinnerungen und dem unvermeidlichen Lauf der Zeit hervor.

Aufrichtiger und unverfälschter Ausdruck: Tachiharas Poesie ist für ihre Reinheit und Aufrichtigkeit bekannt. Er schrieb direkt aus dem Herzen und drückte seine inneren Gefühle und Träume aus, ohne den Einfluss der sozialen und politischen Ereignisse der Zeit. Diese Loslösung von der alltäglichen Realität verleiht seinem Werk eine zeitlose, kontemplative Qualität.

Mischung verschiedener Einflüsse: Sein Stil ist eine Synthese verschiedener Einflüsse. Er studierte westliche Dichter wie Rainer Maria Rilke und Charles Baudelaire, schöpfte aber auch stark aus traditionellen japanischen Gedichtformen wie Waka und klassischen Werken wie der Shinkokinshū-Anthologie. Diese Verschmelzung von Alt und Neu, Ost und West ist ein Markenzeichen seiner poetischen Stimme.

Stil(e), Genre(s), Thema(en) und Technik(en)

Michizo Tachiharas Poesie ist eine einzigartige Mischung aus modernen und traditionellen Einflüssen und spiegelt seine kurze, aber produktive Karriere wider. Sein Werk ist vor allem für seine lyrische, musikalische Qualität und eine tief kontemplative Stimmung bekannt.

Stile, Bewegungen und Perioden

Tachiharas Werk fällt in die Shōwa-Periode der japanischen Literatur (1926–1989). Obwohl er Teil der modernistischen Bewegung in Japan war, hatte er eine besondere Verbindung zur Shinkankakuha (Schule der Neuen Sensationsliteratur), die innovative Bildsprache und Sinneserfahrungen betonte. Sein Stil wich jedoch vom Mainstream der Schule ab und verband deren Modernität mit tiefem Respekt für die traditionelle japanische Ästhetik. Aufgrund seiner Betonung persönlicher Emotionen und Musikalität wird er oft als Lyriker eingestuft.

Formen und Techniken

Tachihara gilt als Schöpfer des „Pseudosonetts“, einer eigenständigen Form, die das europäische Sonett erfolgreich an die japanische Sprache anpasste. Seine poetischen Formen zeichnen sich oft durch ihren rhythmischen Fluss aus, der seine Liebe zur Musik widerspiegelt.

Technisch gesehen verwendete er eine bildhafte Sprache, um lebendige Naturbilder zu malen. Dies ist ein zentraler Aspekt seiner Arbeit, da er natürliche Elemente wie Wind, Blumen und Bäume nutzte, um seine inneren Gefühle zu symbolisieren. Er verwendete auch Metaphern, um die Vergänglichkeit des Lebens zu betonen, ein zentrales Thema seiner Poesie. Die Ausdrucksökonomie traditioneller japanischer Formen wie Waka und Haiku beeinflusste ebenfalls seinen prägnanten und emotionalen Stil.

Themen und Themen

Natur und Jahreszeiten: Dies ist wohl das dominierende Thema in Tachiharas Gedichten. Er schrieb selten über das Stadtleben, sondern ließ sich stattdessen von der Natur inspirieren, insbesondere vom Shinano-Hochland. Er nutzte Elemente der Natur, um seine Gefühle zu erforschen und auszudrücken.

Nostalgie und Vergänglichkeit: Ein zentrales Thema ist „mono no aware“, das tiefe Bewusstsein und die sanfte Traurigkeit angesichts der Vergänglichkeit der Dinge. Seine Gedichte wecken oft Sehnsucht nach der Vergangenheit und Melancholie angesichts der Flüchtigkeit von Erinnerungen, Leben und Liebe.

Liebe und Einsamkeit: Tachiharas Gedichte berühren häufig Themen der Liebe, oft mit einem Element stiller Trauer oder unerfüllter Sehnsucht. Ein Gefühl der Einsamkeit und Selbstbeobachtung ist ebenfalls ein wiederkehrendes Thema und spiegelt seinen persönlichen Kampf mit Krankheit und seine kontemplative Natur wider.

Auswirkungen und Einflüsse

Michizo Tachihara hatte trotz seines kurzen Lebens einen bedeutenden Einfluss auf die japanische Literatur und Architektur. Sein Einfluss zeigt sich in seinem einzigartigen poetischen Stil, seiner Verbindung von Tradition und Moderne sowie seiner untypischen Herangehensweise an eine Karriere als Architekt.

Poetischer Einfluss

Tachiharas größter Einfluss lag in der modernen japanischen Poesie. Er wird für seinen lyrischen und sentimentalen Stil gefeiert, der sich von den zunehmend militaristischen und nationalistischen Themen des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges abhob. Er ließ sich von den gesellschaftlichen Veränderungen der Zeit nicht in seinem Werk beeinflussen und konzentrierte sich stattdessen auf zeitlose Themen. Tachiharas Gedichte werden für ihre Unberührtheit und Authentizität gelobt, die aus seiner Hingabe resultierte, seine inneren Gefühle und Träume zum Ausdruck zu bringen.

Ihm wird die Erfindung des „Pseudosonetts“ zugeschrieben, einer Form, die den erfolgreichsten Versuch darstellte, das europäische Sonett in die japanische Sprache zu übertragen. Seine Lyrik ist ein Paradebeispiel für die gelungene Verbindung westlicher Einflüsse, etwa von Dichtern wie Rainer Maria Rilke, mit traditioneller japanischer Ästhetik wie „Mono no aware“ (die Schönheit der Vergänglichkeit) und klassischen Formen wie Waka und Haiku. Seine Verwendung natürlicher Bilder zur Vermittlung komplexer Emotionen hatte einen nachhaltigen Einfluss auf nachfolgende Dichter.

Architektonisches Erbe

Als Architekt war Tachiharas Einfluss aufgrund seines frühen Todes eher konzeptionell als praktisch. Er betrachtete Architektur als Erweiterung seiner poetischen Vision und glaubte, dass funktionales Design und Schönheit harmonisch miteinander verbunden werden könnten. Seine architektonischen Entwürfe und Essays spiegelten oft seine poetische Sensibilität wider und zeigten eine tiefe Verbindung zwischen beiden Disziplinen.

Ein Zeugnis seines Vermächtnisses ist das „Hyacinth House“, ein 2004 in Saitama City nach seinen architektonischen Plänen erbautes Haus. Diese physische Umsetzung seiner Entwürfe Jahre nach seinem Tod unterstreicht die Beständigkeit seiner Vision und seinen einzigartigen Ansatz für die Beziehung zwischen Struktur und Kunst. Sein Streben, Tradition und Moderne in seinem Werk zu vereinen, ist ein Thema, das viele seiner Nachfolger, Künstler und Architekten, berührt.

Beziehungen zu Dichtern

Michizo Tachiharas Beziehungen zu anderen Dichtern waren eine Mischung aus direkten Freundschaften und indirekten Einflüssen.

Direkte Beziehungen

Tachihara war Mitglied der literarischen Gruppe Shiki (Vier Jahreszeiten), zu der mehrere namhafte Dichter gehörten. Durch diese Gruppe hatte er eine direkte, wenn auch kurze Begegnung mit dem Dichter Chūya Nakahara, der ihn einmal bei einem Treffen in Ginza „Yo, Gabory“ nannte.

Er verband auch eine enge Freundschaft mit Yasushi Nagata, einem weiteren Dichter der Shiki-Gruppe. Sie verband eine starke literarische Bindung und tauschten häufig Ideen über Poesie und Ästhetik aus. Nagata förderte Tachiharas poetische Entwicklung, und ihre Werke spiegeln beide eine Sensibilität für die Natur wider.

Indirekte Einflüsse

Tachihara war mit der Shinkankakuha (Neue Sensationsschule) verbunden, einer literarischen Bewegung, zu der Schriftsteller wie Yasunari Kawabata und Riichi Yokomitsu gehörten. Obwohl diese beiden eher in der Prosa tätig waren, beeinflusste ihre Betonung der Sinneserfahrung und ihrer innovativen Techniken Tachiharas poetischen Ansatz.

Er wurde auch von etablierten Dichtern wie Rofu Miki beeinflusst, dessen Lyrik und die Verwendung der Natur in seiner Poesie als Inspiration für Tachiharas Stil dienten. Mikis Mischung traditioneller japanischer Themen mit modernem Empfinden fand bei Tachihara großen Anklang.

Darüber hinaus wurde Tachihara von westlichen Dichtern beeinflusst, darunter dem deutschen Dichter Rainer Maria Rilke und den französischen Dichtern Paul Valéry und Charles Baudelaire.

Beziehungen

Michizo Tachiharas Kontakte zu Menschen anderer Berufe entstanden vor allem durch seine Arbeit als Architekt. Er war Absolvent der Architekturabteilung der Kaiserlichen Universität Tokio und stand in seinem akademischen und beruflichen Leben in direktem Kontakt mit anderen Architekten.

Architektonische Beziehungen

Tachiharas wichtigste direkte berufliche Beziehungen bestanden zu seinen Kollegen und Kommilitonen im Bereich Architektur. Ein bemerkenswerter Kollege war Rōkō Sasaki, ein Architekt, mit dem er an der Universität Tokio studierte. Ihre Diskussionen über Architekturdesign und -theorie waren für Tachiharas künstlerische Vision von Bedeutung, die seine poetische und architektonische Sensibilität integrierte.

Seine architektonischen Entwürfe, wie das posthum erbaute „Hyacinth House“, verdeutlichen die Verbindung seiner beiden Karrieren. Die Tatsache, dass seine Werke bis heute als Inspiration für Ausstellungen und die Zusammenarbeit zwischen Schriftstellern und Architekten dienen, unterstreicht seinen indirekten Einfluss auf Künstler über seine Lebenszeit hinaus.

Ähnliche Komponisten

Michizo Tachiharas Poesie wird oft als Brücke zwischen traditioneller japanischer Ästhetik und westlich beeinflusster Moderne gesehen. Daher teilen Dichter, die als ähnlich gelten, oft diese Doppelnatur.

Japanische Dichter

Chūya Nakahara (1907–1937): Ein Zeitgenosse Tachiharas, der ebenfalls jung starb. Beide Dichter waren für ihren lyrischen und sentimentalen Stil bekannt, und ihre Werke sind oft von melancholischer Schönheit durchdrungen. Während Nakaharas Poesie eher bodenständig ist und sich oft mit Themen wie urbaner Angst und Armut beschäftigt, spiegeln sich seine emotionale Intensität und sein Fokus auf persönliche Gefühle in Tachiharas Werk wider.

Kenji Miyazawa (1896–1933): Obwohl Miyazawas Themen breiter gefächert waren und oft wissenschaftliche und kosmische Ideen umfassten, ähnelt seine tiefe Verbundenheit zur Natur und seine Verwendung lebendiger, fantasievoller Bilder stark dem Stil Tachiharas. Beide Dichter ließen sich von den Landschaften Japans inspirieren und nutzten die Natur, um philosophische und emotionale Fragen zu ergründen.

Yasushi Nagata (1915–1971): Als enger Freund Tachiharas teilte Nagata eine ähnliche literarische Sensibilität. Ihre Werke spiegeln beide ein Gespür für die Natur und einen Fokus auf das Einfangen flüchtiger Emotionen wider. Ihre gemeinsame intellektuelle und künstlerische Verbundenheit zeigt sich in den thematischen und stilistischen Parallelen ihrer Gedichte.

Westliche Dichter (indirekter Einfluss)

Tachihara wurde stark von mehreren westlichen Dichtern beeinflusst, und Leser seiner Werke finden oft stilistische Ähnlichkeiten zu:

Rainer Maria Rilke (1875–1926): Ein deutscher Dichter, bekannt für sein lyrisches und tief introspektives Werk. Rilkes Auseinandersetzung mit Themen wie Vergänglichkeit, Schönheit und dem Innenleben von Objekten beeinflusste Tachihara stark.

Charles Baudelaire (1821–1867): Ein französischer Dichter, bekannt für seine symbolistischen Werke. Baudelaires Themen waren zwar urbaner und oft düsterer als die von Tachihara, doch sein Umgang mit Bildern und seine Erforschung der menschlichen Psyche hatten einen bedeutenden Einfluss auf ihn.

Poesiewerke

Michizo Tachiharas Gedichte sind hauptsächlich in seinen posthum veröffentlichten Werken gesammelt. Zu seinen Lebzeiten veröffentlichte er nur eine Gedichtsammlung, nämlich Kōkage (Baumschatten).

Seine bekannteste und bekannteste Gedichtsammlung ist „Of Dawn, Of Dusk“. Diese Sammlung wurde posthum veröffentlicht und enthält viele seiner bekanntesten Gedichte. Er schrieb während seiner kurzen Karriere Hunderte von Gedichten, von denen viele in diesem Buch enthalten sind.

Ein weiteres Werk ist „Sanfte Gedichte“ (Yasashiki Uta). Diese Sammlung wurde ebenfalls nach seinem Tod veröffentlicht. Einige seiner Gedichte, wie „Wiegenlied“ und „Gedanken nach dem Abschied“, sind ebenfalls bekannt.

Der Morgendämmerung, der Abenddämmerung

„Von der Morgendämmerung, von der Abenddämmerung“ ist die bekannteste und umfassendste Gedichtsammlung von Michizo Tachihara. Sie wurde posthum nach seinem Tod 1939 im Alter von 24 Jahren veröffentlicht und fasst die Werke zusammen, die er während seiner kurzen, aber intensiven Karriere als Dichter verfasste. Die Sammlung genießt in der modernen japanischen Literatur hohes Ansehen und gilt als maßgebliche Darstellung seines einzigartigen Stils.

Die Gedichte in „Of Dawn, Of Dusk“ sind bekannt für:

Lyrischer und melancholischer Ton: Die Sammlung ist von sanfter Traurigkeit und Introspektion durchdrungen. Tachiharas Gedichte behandeln häufig Themen wie Vergänglichkeit, Sehnsucht und die stille Schönheit flüchtiger Momente. Der Titel selbst suggeriert den Grenzbereich zwischen zwei Zuständen und spiegelt das kurze Leben des Dichters und seine Auseinandersetzung mit einer Welt zwischen Tradition und Moderne wider.

Verbindung zur Natur: In der gesamten Sammlung verwendet Tachihara Naturbilder – Vögel, Wolken, Bäume, Blumen und die Landschaften des Shinano-Hochlands –, um seine Emotionen auszudrücken. Stadtszenen erwähnt er selten, sondern nutzt die Natur als Metapher für seine inneren Gefühle und als Fluchtmöglichkeit vor dem Gefühl der Enge, das sein Leben als Architekt in Tokio mit sich bringt.

Fusion von Ost und West: „Of Dawn, Of Dusk“ ist ein Paradebeispiel für Tachiharas Fähigkeit, westliche poetische Formen und Einflüsse mit traditioneller japanischer Ästhetik zu verbinden. Er wurde von europäischen Dichtern wie Rainer Maria Rilke beeinflusst, doch sein Werk bleibt tief in Konzepten wie „mono no aware“ (einem sanften Pathos für die Vergänglichkeit der Dinge) verwurzelt.

Die Sammlung ist ein Zeugnis von Tachiharas authentischer und unverfälschter poetischer Stimme. Es ist ein Werk von großer emotionaler Tiefe und künstlerischer Aufrichtigkeit und festigt sein Vermächtnis als einer der beliebtesten Lyriker der Shōwa-Zeit.

Sanfte Gedichte

„Gentle Poems“ ist eine von Michizo Tachiharas posthum veröffentlichten Gedichtsammlungen. Sie zeigt seinen charakteristischen lyrischen Stil und seinen Fokus auf introspektive und naturbezogene Themen.

Merkmale und Themen

Die Gedichte dieser Sammlung zeichnen sich durch ihren sanften, leisen Ton aus, der sich bereits im Titel widerspiegelt. Sie erforschen oft die Schönheit der Natur und die emotionale Landschaft des Dichters. Wie seine anderen Werke ist auch die Sammlung voller Bilder von Naturszenen – vom Rascheln der Blätter bis zum Duft der Blumen.

Ein wiederkehrendes Thema ist die Versöhnung von Träumen mit der Realität. Die Gedichte porträtieren oft einen Sprecher, der eine Diskrepanz zwischen seinen idealisierten, ländlichen Träumen und seinem realen Leben spürt. Diese Spannung ist ein zentrales Element und zeigt Tachiharas Kampf als Architekt im sich modernisierenden Tokio, während er sich gleichzeitig nach der einfachen, natürlichen Welt des Landes sehnt. Die Sammlung zeichnet sich auch durch ihre Auseinandersetzung mit Einsamkeit, Erinnerung und dem Lauf der Zeit aus, die alle mit einem Gefühl ergreifender Nostalgie vermittelt werden.

Werke außer Poesie

Michizo Tachihara war neben seiner Lyrik auch als Architekt ausgebildet. Seine nicht-poetischen Werke liegen hauptsächlich in diesem Bereich und umfassen architektonische Entwürfe und Zeichnungen.

Architektonische Entwürfe: Obwohl er starb, bevor viele seiner Projekte realisiert werden konnten, waren seine Entwürfe ein wesentlicher Bestandteil seines kreativen Schaffens. Ein bemerkenswertes Beispiel ist das „Hyacinth House“, ein Entwurf, der 2004 posthum gebaut wurde und seine bleibende architektonische Vision unterstreicht.

Schriften zur Architektur: Tachihara verfasste auch Essays, die die Beziehung zwischen Architektur und Literatur untersuchten. So verfasste er 1936 einen Essay mit dem Titel „Über Wohnungen“, in dem er ein Haus mit einer hohlen Kugel verglich, wobei „der Geist der Wohnung die Oberfläche der Kugel umhüllt, während der Geist des Essays versucht, die konkave Oberfläche der hohlen Kugel zu umhüllen“. Dies verdeutlicht seine einzigartige philosophische Herangehensweise an seine beiden Berufe.

Episoden & Wissenswertes

Über den Dichter und Architekten Michizo Tachihara gibt es mehrere interessante Episoden und Wissenswertes, die Licht auf seine Persönlichkeit und sein Leben werfen.

Anekdoten und Privatleben

Eine „Karotte“ und ein betrunkener Dichter: Während seiner Studienzeit wurde Tachihara von seinen Kommilitonen aufgrund seiner großen, dünnen Statur „Karotte“ genannt. Er hatte eine bemerkenswerte Begegnung mit seinem Dichterkollegen Chūya Nakahara bei einem Treffen ihrer Literaturgruppe Shiki. Ein betrunkener Nakahara nannte ihn wiederholt „Yo, Gabory“, ein Spitzname, der den ruhigen und zurückhaltenden Tachihara überraschte.

Ein Traum vom Entkommen: Tachihara fühlte sich nach seinem Abschluss in seinem Job als Architekt „eingeengt“ und kreativ eingeengt. Züge sah er als „Fluchtmittel“, die ihn aus seinem Büroalltag retten würden. Diese Sehnsucht nach Freiheit und Natur ist ein zentrales Thema seiner Gedichte, in denen er trotz seiner Tokioter Heimat selten urbane Szenen erwähnt.

Ein Wunderkind: Tachihara zeigte schon in jungen Jahren ein Talent zum Zeichnen, seine Lehrer hielten ihn für ein Wunderkind. In der High School trat er sowohl dem Malclub als auch dem Zeitschriftenclub bei, wo er begann, seine Werke zu veröffentlichen. Drei Jahre in Folge gewann er den renommierten Tatsuno-Preis für den besten Architekturentwurf an der Kaiserlichen Universität Tokio.

Ein letztes Gedicht: Tachiharas letztes bekanntes Gedicht ist „Wiegenlied“, das er kurz vor seinem Tod schrieb. Die Themen Ruhe und Schlaf sind ergreifend, da er zu dieser Zeit an Tuberkulose litt.

Vermächtnis und Wissenswertes

Das Hyacinth House: Tachiharas architektonische Vision war so stark, dass einer seiner nie realisierten Entwürfe Jahrzehnte nach seinem Tod verwirklicht wurde. 2004 wurde das „Hyacinth House“, eine von ihm entworfene kleine Villa, in Saitama City errichtet. Das Gebäude im Bessho-numa-Park ist ein greifbares Zeugnis seines architektonischen und poetischen Traums und eine Hoffnung, dass unerfüllte Träume eines Tages weitergegeben und von anderen verwirklicht werden können.

(Dieser Artikel wurde von Gemini erstellt. Und er ist lediglich ein Referenzdokument zum Entdecken von Dichtern und Gedichten, die Sie noch nicht kennen.)

Liste von Notizen zu Dichtern und Epochen der Gedichte
(Deutsch, Français, English, Español, Italiano)

Liste der Übersetzungen von Gedichten
(Deutsch, Français, English, Español, Italiano, Nederlands, Svenska)

Notizen über Rainer Maria Rilke (1875-1926) und seinen Werken

Überblick

Rainer Maria Rilke (1875-1926) war ein österreichischer Dichter und Schriftsteller, der als einer der bedeutendsten Lyriker der literarischen Moderne gilt. Sein Werk umfasst Gedichte, Prosatexte, Briefe und Essays. Er war bekannt für seine intensive, musikalische Sprache und die tiefgründige Auseinandersetzung mit Themen wie Liebe, Tod, Einsamkeit, Kunst und dem menschlichen Dasein.

Wichtige Lebensabschnitte ✒️

Frühe Jahre: Geboren in Prag, das damals zu Österreich-Ungarn gehörte. Seine Kindheit war von seiner Mutter stark beeinflusst, die ihn wie ein Mädchen kleidete, was in seinen Texten über weibliche Figuren Spuren hinterließ. Seine Ausbildung war von einem ungeliebten Militärinternat geprägt, das er später in seinen Schriften verarbeitete.

Wanderjahre: Rilke war ein rastloser Reisender. Er lebte in verschiedenen europäischen Städten wie Paris, Berlin, Rom und München. Besonders prägend war seine Zeit in Paris, wo er als Sekretär für den Bildhauer Auguste Rodin arbeitete. Diese Erfahrung beeinflusste sein künstlerisches Verständnis stark, was sich in den “Neuen Gedichten” (1907-1908) widerspiegelt.

Reifephase: Während des Ersten Weltkriegs und der Nachkriegszeit lebte er zurückgezogen. In dieser Zeit entstanden seine beiden wichtigsten Werke: die “Duineser Elegien” und die “Sonette an Orpheus”. Diese Gedichtzyklen gelten als Höhepunkt seines Schaffens und behandeln existenzielle Fragen des Menschen.

Letzte Jahre: Rilke verbrachte seine letzten Jahre hauptsächlich in der Schweiz. Er litt an einer Krankheit, die sich später als Leukämie herausstellte, und starb im Jahr 1926.

Zentrale Themen und Stil 📜

Rilkes Lyrik zeichnet sich durch einen einzigartigen Stil aus, der oft als “Dinggedicht” beschrieben wird. Dabei geht es um die präzise und empathische Beschreibung von Objekten oder Tieren, um deren inneres Wesen zu erfassen. Ein berühmtes Beispiel dafür ist sein Gedicht “Der Panther”.

Seine Dichtung ist von der Suche nach Spiritualität und der Verbindung zwischen dem Irdischen und dem Göttlichen geprägt. Rilke sah die Aufgabe des Dichters darin, das Vergängliche in etwas Ewiges zu verwandeln. Er entwickelte eine komplexe Metaphorik von Engeln, Puppen und Masken, um die menschliche Existenz und die Rolle der Kunst zu beleuchten. Seine Sprache ist oft melancholisch und von einer tiefen Innerlichkeit geprägt, die bis heute Millionen von Lesern weltweit anspricht. 🌎

Geschichte

Rainer Maria Rilke, geboren 1875 in Prag, war ein bedeutender österreichischer Dichter und Schriftsteller. Seine Kindheit war von seiner Mutter geprägt, die ihn zeitweise wie ein Mädchen kleidete. Früh wurde er auf eine Militärschule geschickt, die er jedoch aufgrund von Krankheit und Abneigung gegen den militärischen Drill wieder verließ. Später studierte er Literatur, Kunstgeschichte und Philosophie in Prag, München und Berlin.

Eine prägende Begegnung in seinem Leben war die mit der Intellektuellen Lou Andreas-Salomé im Jahr 1897, die ihn dazu anregte, seinen Vornamen von René zu Rainer zu ändern. Mit ihr unternahm er Reisen nach Russland, wo er auch Leo Tolstoi kennenlernte. Diese Reisen hinterließen tiefe Eindrücke bei Rilke und beeinflussten seine Werke.

Im Jahr 1901 heiratete er die Bildhauerin Clara Westhoff und zog mit ihr in die Künstlerkolonie Worpswede. Aus dieser Ehe ging die Tochter Ruth hervor. Bereits nach kurzer Zeit trennte sich das Ehepaar, Rilke lebte fortan als rastloser Reisender an verschiedenen Orten in Europa, darunter in Paris. Dort arbeitete er eine Zeit lang als Privatsekretär für den berühmten Bildhauer Auguste Rodin, was seinen poetischen Stil in Richtung der Dinggedichte veränderte.

Während des Ersten Weltkriegs leistete Rilke kurzzeitig Militärdienst und arbeitete im Kriegsarchiv in Wien. Nach dem Krieg zog er in die Schweiz. In den 1920er Jahren entstanden dort seine beiden Hauptwerke, die “Duineser Elegien” und die “Sonette an Orpheus”, die er nach einer langen Schaffenskrise vollendete.

Rilke litt in seinen letzten Lebensjahren an einer Krankheit, die nach seinem Tod als Leukämie diagnostiziert wurde. Er starb 1926 im Alter von 51 Jahren in einem Sanatorium in der Schweiz. Sein Werk, das Gedichte, Prosa und zahlreiche Briefe umfasst, hat ihn zu einem der wichtigsten Lyriker der literarischen Moderne gemacht, dessen Einfluss bis heute spürbar ist.

Chronologie

1875: René Karl Wilhelm Johann Josef Maria Rilke wird am 4. Dezember in Prag, damals Teil von Österreich-Ungarn, geboren.

1886-1891: Auf Wunsch des Vaters besucht Rilke eine Militärschule, zunächst in St. Pölten, dann in Mährisch-Weißkirchen. Er bricht die Ausbildung jedoch aufgrund von Krankheit und Abneigung ab.

1894: Sein erster Gedichtband, “Leben und Lieder”, wird veröffentlicht.

1897: Rilke begegnet in München der Schriftstellerin und Psychoanalytikerin Lou Andreas-Salomé. Sie wird eine seiner wichtigsten Bezugspersonen, und auf ihren Rat hin ändert er seinen Vornamen von René zu Rainer.

1899-1900: Rilke unternimmt zwei Reisen nach Russland, die ihn tief beeindrucken und seine Spiritualität prägen.

1901: Er heiratet die Bildhauerin Clara Westhoff und zieht mit ihr in die Künstlerkolonie Worpswede. Noch im selben Jahr kommt die gemeinsame Tochter Ruth zur Welt. Die Ehe scheitert bald, und Rilke beginnt sein rastloses Wanderleben.

1902: Rilke reist nach Paris, um eine Monografie über den Bildhauer Auguste Rodin zu verfassen. Er arbeitet für kurze Zeit als Rodins Sekretär und entwickelt in dieser Phase den Stil des sogenannten “Dinggedichts”, bei dem er sich auf die präzise Beschreibung von Objekten konzentriert.

1905: Das Gedicht “Das Stunden-Buch” erscheint, ein lyrischer Zyklus, der die Eindrücke seiner Russlandreisen verarbeitet.

1907-1908: Die Gedichtbände “Neue Gedichte” und “Der Neuen Gedichte anderer Teil” erscheinen. Sie enthalten berühmte Werke wie “Der Panther” und “Archaïscher Torso Apollos”.

1910: Sein einziger Roman, “Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge”, wird veröffentlicht.

1912: Er beginnt die Arbeit an den “Duineser Elegien” auf Schloss Duino an der Adria, einem seiner wichtigsten Werke.

1914-1918: Der Erste Weltkrieg bricht aus. Rilke lebt vorwiegend in München und muss kurzzeitig Militärdienst im Kriegsarchiv in Wien leisten. Diese Jahre sind von einer Schaffenskrise geprägt.

1919: Rilke zieht in die Schweiz, wo er bis zu seinem Lebensende bleiben wird.

1922: Innerhalb weniger Wochen gelingt ihm die Vollendung der “Duineser Elegien” und die Schaffung der “Sonette an Orpheus” auf dem Schloss Muzot im Wallis. Diese beiden Zyklen gelten als der Höhepunkt seines Schaffens.

1926: Rainer Maria Rilke stirbt am 29. Dezember in einem Sanatorium bei Montreux an Leukämie.

Besonderheiten der Gedichte

Die Gedichte von Rainer Maria Rilke zeichnen sich durch mehrere besondere Merkmale aus, die ihn zu einem der herausragendsten Lyriker der Moderne machen. Seine Poesie ist geprägt von einer tiefen Innerlichkeit, einer musikalität in der Sprache und einer präzisen Beobachtung der Welt. ✒️

Das Dinggedicht

Ein zentrales Merkmal ist das Dinggedicht. Rilke versucht dabei, ein Objekt oder ein Lebewesen so intensiv und genau zu beschreiben, dass dessen innerstes Wesen zum Vorschein kommt. Er sieht das Ding nicht als bloßes Objekt, sondern als ein Wesen mit eigener Seele. Durch die präzise, fast plastische Sprache verleiht er dem Beschriebenen eine neue Bedeutung und Würde. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist “Der Panther”, in dem er die Gefangenschaft des Tieres schildert, ohne sie direkt zu benennen.

Existenzielle Themen und Metaphysik

Rilkes Gedichte kreisen oft um große, existenzielle Fragen: Liebe, Tod, Einsamkeit, die Rolle der Kunst und die Vergänglichkeit des Lebens. Er sucht nach einem tieferen Sinn in der Welt und in der menschlichen Existenz. Dabei verwendet er eine reiche, oft mystische Metaphorik, in der Engel, Puppen und Masken häufig wiederkehrende Motive sind. Die “Duineser Elegien” sind ein Paradebeispiel für diese metaphysische Auseinandersetzung mit dem Dasein.

Die Sprache und ihre Musikalität

Rilkes Sprache ist von einer außergewöhnlichen Klang- und Bildhaftigkeit. Er nutzt rhythmische Strukturen und einen freien Umgang mit Metren, um eine fast musikalische Wirkung zu erzielen. Seine Sprache ist oft feierlich, schwingend und voller Assoziationen. Er gilt als ein Meister des Verbs und des Adjektivs, die er so einsetzt, dass sie die beschriebene Wirklichkeit über das rein Sichtbare hinaus erweitern. Seine Gedichte wirken dadurch oft wie fließende Klanglandschaften.

Stil(e), Genre(s), Thema(en) und Technik(en)

Die Gedichte von Rainer Maria Rilke lassen sich stilistisch, thematisch und formal vielfältig beschreiben. Er ist vor allem der literarischen Moderne zuzuordnen, wobei sein Werk verschiedene Phasen und Entwicklungen durchläuft.

Stil und Strömungen ✒️

Rilke begann in einem spätromantischen Stil, der sich in seinen frühen Werken wie “Das Stunden-Buch” (1905) zeigt, die von Naturmystik und einer tiefen Religiosität geprägt sind. Später entwickelte er eine einzigartige Poetik, die ihn zu einem Vorläufer des Symbolismus und der Neuen Sachlichkeit macht. Seine Sprache ist oft bildhaft und suggestiv, um innere Zustände oder metaphysische Ideen zu vermitteln. Er gilt auch als ein Vertreter der fin de siècle-Stimmung, die von Melancholie und der Suche nach Schönheit in einer als fragil empfundenen Welt geprägt ist.

Form und Genre 📜

Rilkes Hauptgenre ist die Lyrik, aber er schrieb auch Prosa, darunter sein berühmter Roman “Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge” (1910). In der Lyrik nutzte er verschiedene Formen, darunter:

Dinggedicht: Eine von ihm geprägte Form, die sich auf die präzise, empathische Beschreibung eines Objekts oder Lebewesens konzentriert. Ziel ist es, das innere Wesen des Dinges zu erfassen. Das bekannteste Beispiel ist “Der Panther”.

Gedichtzyklen: Seine bedeutendsten Werke, die “Duineser Elegien” (1923) und die “Sonette an Orpheus” (1923), sind keine einzelnen Gedichte, sondern inhaltlich und formal miteinander verbundene Zyklen, die eine zusammenhängende philosophische Auseinandersetzung darstellen.

Themen und Sujets 🧠

Rilkes Dichtung kreist um universelle, existenzielle Themen:

Vergänglichkeit und Tod: Die Auseinandersetzung mit dem Tod als integralem Bestandteil des Lebens ist ein wiederkehrendes Thema. Rilke thematisiert die Akzeptanz des Todes, den er nicht als Ende, sondern als Teil einer umfassenden Wandlung versteht.

Kunst und Schöpfung: Die Rolle des Künstlers und die Macht der Kunst, das Vergängliche in etwas Ewiges zu verwandeln, sind zentrale Motive. Die “Sonette an Orpheus” sind eine Hommage an die Kunst und ihren mythischen Ursprung.

Einsamkeit und Liebe: Rilke reflektiert die menschliche Einsamkeit und die Schwierigkeit echter zwischenmenschlicher Nähe, aber auch die transformative Kraft der Liebe, die jedoch oft an der menschlichen Endlichkeit scheitert.

Dingwelt: Er verleiht Alltagsgegenständen und Tieren eine Seele und hebt sie in eine metaphysische Sphäre.

Techniken ⚙️

Seine dichterische Technik zeichnet sich durch eine hohe Musikalität und Bildhaftigkeit aus. Er verwendet Symbole und Metaphern wie Engel, Puppen, und Masken, um die menschliche Existenz zu beleuchten. Rilke perfektionierte die Sprachökonomie, indem er mit wenigen, präzisen Worten komplexe Gedanken und Gefühle vermittelt. Er nutzt auch eine freie Metrik und einen unkonventionellen Satzbau, um den rhythmischen und klanglichen Effekt seiner Verse zu maximieren.

Einflüsse und Einflüsse

Rainer Maria Rilke hatte eine immense Wirkung auf die Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts und beeinflusste zahlreiche Schriftsteller, Dichter und Künstler in aller Welt. Seine poetische Sprache und seine tiefgründigen Themen wirken bis heute nach.

Wirkung auf Literatur und Dichtung 📜

Rilkes Einfluss zeigt sich vor allem in der deutschsprachigen Literatur, aber auch international. Viele nachfolgende Dichter wie Paul Celan, Ingeborg Bachmann und Erich Fried haben sich mit seinen Werken auseinandergesetzt, um ihren eigenen Stil zu finden. Rilkes Dinggedichte revolutionierten die Lyrik, indem sie eine neue, präzise Art der Wahrnehmung und Darstellung von Dingen schufen. Er lehrte, dass das scheinbar Banale tiefgründige Bedeutung haben kann.

Existenzialismus: Rilkes Auseinandersetzung mit Themen wie Einsamkeit, Tod und der Suche nach dem Sinn des Lebens hat den Existenzialismus und die moderne Philosophie stark beeinflusst. Seine Gedichte stellen Fragen nach der Identität und dem Platz des Menschen in der Welt.

Übersetzungen: Seine Werke wurden in über 50 Sprachen übersetzt, was seine weltweite Wirkung unterstreicht. Er wurde zu einem der meistgelesenen und meistzitierten Dichter des 20. Jahrhunderts. Schriftsteller wie W. H. Auden, Stephen Spender und Boris Pasternak waren von ihm beeindruckt.

Einfluss auf Kunst, Musik und Philosophie 🎨🎶

Der Einfluss Rilkes reicht weit über die Literatur hinaus.

Kunst: Seine Zeit als Sekretär des Bildhauers Auguste Rodin in Paris prägte Rilkes Poetik nachhaltig und führte zur Entwicklung des Dinggedichts. Seine Werke inspirierten Maler und Bildhauer, die seine Metaphern und Motive, wie Engel und Masken, in ihren eigenen Schöpfungen aufgriffen.

Musik: Zahlreiche Komponisten haben seine Gedichte vertont. Liederzyklen und Oratorien wurden von seiner Lyrik inspiriert, darunter Werke von Paul Hindemith und Arnold Schönberg.

Psychologie und Philosophie: Rilkes Briefe, insbesondere die “Briefe an einen jungen Dichter”, sind einflussreiche philosophische Texte. Sie behandeln Themen der Kreativität, Einsamkeit und persönlichen Entwicklung und werden bis heute in der Psychologie und Philosophie studiert. Seine Gedanken über das “innere Leben” und die Notwendigkeit, der eigenen Existenz einen Sinn zu geben, sind von großer Bedeutung.

Beziehungen zu Dichtern

Rainer Maria Rilke hatte nur wenige enge persönliche Beziehungen zu anderen Dichtern, pflegte aber über Briefe und Bekanntschaften einen Austausch mit ihnen. Seine Haltung war oft von einer starken Eigenständigkeit geprägt. Er sah das dichterische Schaffen als eine zutiefst einsame und innere Aufgabe an. Dennoch gab es einige bedeutsame Kontakte, die sein Werk und seine persönliche Entwicklung beeinflussten.

Hugo von Hofmannsthal

Rilke und Hugo von Hofmannsthal, eine weitere zentrale Figur der Wiener Moderne, kannten sich und führten einen Briefwechsel, der jedoch nicht von großer persönlicher Nähe geprägt war. Obwohl sie beide zu den herausragendsten Dichtern ihrer Zeit gehörten, blieben sie in ihrem Schaffen voneinander distanziert. Ihre Beziehung war eher von gegenseitigem Respekt und intellektueller Anerkennung geprägt als von enger Freundschaft.

Lou Andreas-Salomé

Eine der wichtigsten Beziehungen in Rilkes Leben war die zu der Schriftstellerin und Psychoanalytikerin Lou Andreas-Salomé. Obwohl sie keine Dichterin im engeren Sinne war, hatte sie als Intellektuelle und Muse einen entscheidenden Einfluss auf Rilke. Sie ermutigte ihn und unterstützte seine künstlerische Entwicklung. Auf ihren Rat hin änderte er seinen Vornamen von René zu Rainer. Ihre Beziehung war von tiefer seelischer Verbundenheit geprägt und half ihm, seine künstlerische Berufung zu finden.

Paul Valéry

Rilke hatte eine tiefe Bewunderung für den französischen Dichter Paul Valéry. Diese Beziehung war jedoch fast ausschließlich künstlerischer Natur. Rilke, der selbst fließend Französisch sprach und schrieb, übersetzte einige von Valérys Gedichten ins Deutsche. Er sah in Valéry einen gleichgesinnten Meister der Form und des präzisen Ausdrucks. Die Begegnung mit Valérys Werk inspirierte Rilke, und die beiden Dichter trafen sich auch persönlich in den letzten Jahren von Rilkes Leben.

Distanz zu anderen Dichtern

Im Gegensatz zu diesen Beziehungen pflegte Rilke eine bewusste Distanz zu anderen literarischen Strömungen und Zirkeln. Ein Beispiel dafür ist sein Verhältnis zu Stefan George und dem George-Kreis. Rilke lehnte den Personenkult und die ästhetische Strenge dieses Kreises ab. Während George eine Führungsrolle in der deutschen Dichtung anstrebte, sah Rilke seine Aufgabe in der inneren, individuellen Suche nach dem Wesen der Dinge. Er wollte sich nicht einer Gruppe oder einer Ideologie unterordnen. Auch zu Expressionisten wie Else Lasker-Schüler hatte er keine enge persönliche Beziehung, obwohl sie sich gegenseitig kannten und ihre Werke in der gleichen Epoche entstanden.

Beziehungen

Rainer Maria Rilke hatte eine Reihe von wichtigen Beziehungen zu Personen, die selbst keine Dichter waren, aber einen starken Einfluss auf sein Leben, seine Kunst und seine philosophische Entwicklung ausübten. Diese Kontakte waren oft von tiefem persönlichem oder intellektuellem Austausch geprägt.

Auguste Rodin (Bildhauer) 🎨

Die Beziehung zu dem berühmten französischen Bildhauer Auguste Rodin war eine der prägendsten in Rilkes Leben. Rilke arbeitete von 1905 bis 1906 als Rodins Privatsekretär in Paris. Obwohl die Zusammenarbeit nur von kurzer Dauer war, lehrte Rodin Rilke eine neue Art des Sehens und des Arbeitens. Rodins künstlerisches Prinzip, ein Objekt mit äußerster Präzision und Hingabe zu studieren, um dessen inneres Wesen zu erfassen, beeinflusste Rilke maßgeblich. Diese Erfahrung führte zur Entwicklung des Dinggedichts, einer Form, in der Rilke ein Objekt in all seiner Detailtreue beschreibt, um dessen Seele freizulegen.

Marie von Thurn und Taxis (Adelige und Mäzenin) 🏰

Fürstin Marie von Thurn und Taxis war eine bedeutende Förderin (Mäzenin) von Rilke. Sie stellte ihm ihr Schloss Duino an der Adria zur Verfügung. Dort erlebte Rilke 1912 eine plötzliche Inspiration, die den Beginn seiner bedeutendsten Werke markierte: der “Duineser Elegien”. Ohne ihre finanzielle und moralische Unterstützung sowie die Ruhe, die sie ihm bot, wäre die Entstehung dieses komplexen Gedichtzyklus’ kaum denkbar gewesen. Sie blieb eine enge Freundin und Korrespondenzpartnerin bis zu seinem Tod.

Paul Klee (Maler) 🎨

Rilke und der Maler Paul Klee hatten eine kurze, aber bemerkenswerte Verbindung. Sie trafen sich 1915 und führten einen intensiven Austausch über die Prinzipien der Kunst. Rilke bewunderte Klees Fähigkeit, in seinen Bildern die innere Wahrheit und die abstrakte Form der Dinge darzustellen. Er schrieb sogar ein Essay über Klees Kunst, in dem er die Parallelen zwischen ihrer beider Suche nach dem Wesen der Schöpfung aufzeigte.

Ähnliche Dichter

Wenn man Dichter sucht, die Rainer Maria Rilke ähneln, sollte man nach Autoren Ausschau halten, die sich ebenfalls durch einen tiefgründigen, symbolistischen oder philosophischen Stil auszeichnen. Hier sind einige Dichter, die man Rilke in gewisser Weise als ähnlich betrachten kann:

Deutschsprachige Dichter 🇩🇪

Hugo von Hofmannsthal: Als zentraler Vertreter des Symbolismus in Österreich-Ungarn teilte Hofmannsthal Rilkes Suche nach der Schönheit in der Sprache und die Auseinandersetzung mit der Vergänglichkeit. Beide Autoren waren Teil der Wiener Moderne und nutzten eine reiche, oft mystische Bildsprache.

Paul Celan: Obwohl Celans Dichtung in Stil und Thematik (nach dem Holocaust) ganz anders ist, wird er oft mit Rilke verglichen, da beide eine komplexe, verdichtete und fast hermetische Sprache pflegten, um existenzielle Fragen zu ergründen. Celan war wie Rilke ein Meister der sprachlichen Neuschöpfung.

Georg Trakl: Er wird dem frühen Expressionismus zugeordnet, aber seine stark symbolistische, melancholische und musikalische Lyrik weist Parallelen zu Rilkes frühem Werk auf. Beide Dichter schufen eine eigene, oft dunkle Welt in ihren Gedichten.

Internationale Dichter 🌍

Charles Baudelaire: Als einer der Hauptvertreter des französischen Symbolismus hatte Baudelaire einen bedeutenden Einfluss auf die Lyrik des späten 19. Jahrhunderts. Seine Suche nach Schönheit im Hässlichen und seine intensive Auseinandersetzung mit der Großstadt finden sich in Rilkes “Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge” wieder.

William Butler Yeats: Der irische Nobelpreisträger wird ebenfalls dem Symbolismus zugeordnet. Wie Rilke versuchte auch Yeats, über mythologische und symbolische Bilder eine höhere, spirituelle Wahrheit auszudrücken. Beide Dichter waren besessen davon, das Flüchtige und Irdische in etwas Ewiges zu verwandeln.

Federico García Lorca: Der spanische Dichter des 20. Jahrhunderts zeichnete sich durch eine lyrische Sprache aus, die tief in der Volkskultur verwurzelt war. Ähnlich wie Rilke in seinen “Duineser Elegien” verband Lorca das Eigene und Spezifische seiner Heimat mit universellen Themen wie Tod und Liebe in einer einzigartigen und bildgewaltigen Poesie.

Divan/Werke

Rainer Maria Rilkes dichterisches Werk ist äußerst umfangreich und lässt sich am besten in verschiedene Phasen einteilen. Hier ist eine chronologische Übersicht seiner wichtigsten Gedichtbände und -zyklen:

Frühe Gedichte (bis ca. 1900)

“Leben und Lieder” (1894): Rilkes erster Gedichtband, der noch stark von spätromantischen und symbolistischen Einflüssen geprägt ist.

“Larenopfer” (1896): Ein Gedichtzyklus, der sich der Heimatstadt Rilkes, Prag, widmet.

“Traumgekrönt” (1897): Gedichte, die eine melancholische, impressionistische Stimmung vermitteln.

Die mittlere Phase und die Dinggedichte (ca. 1900–1910)

“Das Stunden-Buch” (1905): Ein dreiteiliger Gedichtzyklus, der aus Rilkes Eindrücken von Russland hervorging. Er behandelt die Suche nach Gott und die Rolle des Dichters in einer meditativen, fast gebetsartigen Sprache.

“Das Buch der Bilder” (1902/1906): Eine Sammlung von Gedichten, die eine bildhafte und symbolistische Sprache verwenden, um Stimmungen und Empfindungen einzufangen.

“Neue Gedichte” (1907/1908): Diese Sammlung ist von Rilkes Zeit in Paris und seinem Kontakt mit Rodin geprägt. Hier entwickelte er das Konzept des Dinggedichts, in dem er Objekte und Wesen mit großer sprachlicher Präzision beschreibt, um ihr Innerstes zu erfassen. Zu den bekanntesten Gedichten gehören:

“Der Panther”

“Das Karussell”

“Archaïscher Torso Apollos”

Die Spätwerke und die existenziellen Zyklen (nach 1910)

“Das Marien-Leben” (1912): Ein Zyklus von Gedichten, die das Leben der Jungfrau Maria in einer neuartigen, sehr menschlichen und tiefgründigen Weise schildern.

“Duineser Elegien” (1923): Rilkes wohl wichtigstes Werk. Ein Zyklus von zehn Elegien, die eine existenzielle Auseinandersetzung mit Themen wie Tod, Liebe, Leid und der Rolle des Menschen im Kosmos darstellen. Sie entstanden nach einer langen Schaffenskrise auf Schloss Duino.

“Die Sonette an Orpheus” (1923): Ein weiterer Zyklus, der ebenfalls in einer Schaffensphase von hoher Produktivität entstand. In 55 Sonetten feiert Rilke die Macht der Kunst, der Sprache und der Schöpfung, inspiriert durch den Mythos des Sängers Orpheus.

“Gedichte an die Nacht” (aus dem Nachlass): Eine Sammlung von Gedichten, die sich in Rilkes Spätwerk mit der Dunkelheit, dem Schlaf und dem Tod auseinandersetzen.

Neue Gedichte (1907-1908)

Die „Neuen Gedichte“ sind ein zentraler und wegweisender Meilenstein im Schaffen von Rainer Maria Rilke. Sie markieren einen Wendepunkt in seiner Poetik und entstanden in den Jahren 1907 und 1908 in Paris, während seiner intensiven Auseinandersetzung mit der bildenden Kunst, insbesondere mit dem Werk des Bildhauers Auguste Rodin.

Die Entstehung und der Einfluss Rodins 🎨

Nach der Trennung von seiner Frau Clara Westhoff, einer ehemaligen Schülerin Rodins, begann Rilke, den Meister in Paris zu besuchen und arbeitete zeitweise als sein Sekretär. Rodins Arbeitsweise, die von äußerster Präzision und dem genauen Studium von Form und Material geprägt war, beeinflusste Rilke zutiefst. Rodin lehrte ihn, „hinzusehen“, die Dinge zu betrachten, bis sie sich dem Künstler in all ihrer Wahrheit offenbaren. Diese neue, objektive Sichtweise übertrug Rilke auf seine Dichtung.

Das Konzept des Dinggedichts 📜

Das Kernelement der „Neuen Gedichte“ ist das sogenannte Dinggedicht. Rilke versucht hier nicht, Gefühle oder Stimmungen direkt auszudrücken, sondern er konzentriert sich ganz auf ein Objekt (ein „Ding“), um es so präzise wie möglich zu beschreiben. Durch diese genaue Beobachtung und sprachliche Verdichtung soll das Wesen des Dinges, seine innere Wahrheit und seine Seele, zum Vorschein kommen. Es ist eine Dichtung, die nicht über die Welt spricht, sondern die Welt selbst sprechen lässt.

Einige der bekanntesten Gedichte aus der Sammlung sind:

„Der Panther“: Hier beschreibt Rilke die gefangene Kraft und die Leere im Inneren eines Panthers, indem er sich ausschließlich auf die äußeren Bewegungen und den Blick des Tieres konzentriert.

„Das Karussell“: Das Gedicht erfasst die Bewegung und die kindliche Melancholie eines Karussells, das sich unaufhörlich im Kreis dreht, ohne voranzukommen.

„Archaïscher Torso Apollos“: Rilke beschreibt eine antike Skulptur, der Arme und Kopf fehlen. Indem er die verbleibenden Teile – den Rumpf – mit äußerster Intensität darstellt, macht er die unsichtbare Schönheit des Ganzen erfahrbar. Der berühmte Schlusssatz „Du musst dein Leben ändern“ richtet sich direkt an den Betrachter und zeigt die transformierende Kraft der Kunst.

Die stilistische Neuerung

Rilke entfernte sich in den „Neuen Gedichten“ von der musikalischen, eher vagen Sprache seiner frühen Werke und schuf eine präzise, bildhafte und oft kühle Poesie. Die Form der Gedichte ist strenger, die Sätze sind klarer und die Metaphorik ist direkter auf das Objekt bezogen. Dies ist ein entscheidender Schritt von der spätromantischen Lyrik hin zur literarischen Moderne. Die „Neuen Gedichte“ gelten als eines der wichtigsten Werke des Symbolismus und sind ein Höhepunkt in Rilkes Schaffen.

Werke ohne Gedichte

Rainer Maria Rilke war nicht nur ein bedeutender Lyriker, sondern auch ein produktiver Prosaautor und Briefschreiber. Hier sind seine wichtigsten Werke außerhalb der Gedichte:

Roman

“Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge” (1910): Dies ist Rilkes einziger Roman und gilt als eines der wichtigsten Werke der literarischen Moderne. Der Roman in Tagebuchform schildert die Eindrücke und Ängste des jungen dänischen Dichters Malte Laurids Brigge während seines Aufenthalts in Paris. Er ist kein traditioneller Roman mit einer geradlinigen Handlung, sondern ein dichtes Geflecht von Reflexionen über Einsamkeit, Tod, Angst und die Identität des modernen Menschen. Der Text ist stilistisch komplex und von einem Bewusstseinsstrom geprägt, der tief in die Psyche des Protagonisten eintaucht.

Erzählungen und Novellen

“Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke” (1906): Eine poetische Prosadichtung in Form einer Ballade. Das Werk erzählt die tragische Geschichte des jungen Christoph Rilke, eines Vorfahren des Autors, der im 17. Jahrhundert in den Krieg zieht und im Alter von 18 Jahren stirbt. Die Erzählung ist von einer lyrischen, fast musikalischen Sprache geprägt und wurde zu einem der populärsten Werke Rilkes.

Briefe

“Briefe an einen jungen Dichter” (1929): Diese Sammlung ist eine der bekanntesten und einflussreichsten Briefsammlungen in der deutschen Literatur. Sie enthält zehn Briefe, die Rilke zwischen 1903 und 1908 an den jungen Offizierskadetten Franz Xaver Kappus schrieb. Rilke gibt Kappus darin Ratschläge zur Kunst, zur Einsamkeit, zur Liebe und zum eigenen Leben. Die Briefe sind eine Art poetische und philosophische Anleitung, die auch heute noch als Inspiration dienen.

Briefwechsel mit anderen Persönlichkeiten: Rilke führte umfangreiche Briefwechsel mit vielen seiner Freunde, Bewunderer und Mäzenen, darunter Lou Andreas-Salomé und Fürstin Marie von Thurn und Taxis. Diese Briefe sind wichtige Quellen für das Verständnis seiner Gedankenwelt, seines Lebens und seiner künstlerischen Entwicklung.

Episoden und Wissenswertes

Der Namenswechsel von René zu Rainer 📝

Rilke wurde als René Karl Wilhelm Johann Josef Maria Rilke geboren. Die Entscheidung, seinen Vornamen zu ändern, war eng mit seiner Beziehung zu Lou Andreas-Salomé verbunden. Sie war es, die ihm riet, seinen Namen in Rainer zu ändern. Sie fand den Namen “René” zu kindlich und zu französisch und glaubte, der germanisch klingende Name “Rainer” würde besser zu seinem Wesen als Dichter passen. Rilke nahm den Rat an, und der Name Rainer Maria Rilke wurde zu einem Synonym für die Dichtung der Moderne.

Der Ruf der Engel in Duino 🏰

Die Entstehung der “Duineser Elegien” ist mit einer berühmten Anekdote verbunden. Rilke steckte in einer tiefen Schaffenskrise. Er befand sich 1912 auf Einladung von Fürstin Marie von Thurn und Taxis auf deren Schloss Duino an der Adria. Eines Tages spazierte er am Strand, als ein starker Sturm aufzog. Er hörte angeblich eine Stimme, die ihm das erste Wort der Elegien ins Ohr raunte: “Wer, wenn ich schriee, hörte mich denn aus der Engel Ordnungen?” Dieser Moment der Inspiration beendete seine Krise. Er schrieb das erste Gedicht und Teile des zweiten, doch es dauerte noch zehn Jahre, bis er das Werk im Jahr 1922 vollenden konnte.

Die Rose und der Tod 🌹

Eine besonders berührende Anekdote rankt sich um Rilkes Tod. Er starb im Dezember 1926 in einem Sanatorium in der Schweiz. Eine seiner letzten Handlungen soll gewesen sein, eine ihm geschenkte Rose anzufassen, woraufhin er sich am Dorn stach. Es wird vermutet, dass der Stich eine Infektion auslöste, die seinen ohnehin schon durch Leukämie geschwächten Körper endgültig überforderte. Der Legende nach ist er an dieser Infektion gestorben.

Das Gedicht als Gebet 🙏

Rilke sah seine Dichtung oft als eine Form von Gebet. Er war ein zutiefst spiritueller Mensch, auch wenn er sich von den institutionalisierten Religionen abwandte. In seinem Werk “Das Stunden-Buch” spricht er direkt mit Gott und stellt ihn als einen noch in der Entwicklung befindlichen Künstler dar, der die Welt erschafft. Rilke sah seine eigene Aufgabe als Dichter darin, an dieser Schöpfung mitzuwirken.

Die rastlose Reise 🚂

Rilke war sein ganzes Leben lang ein rastloser Reisender. Er lebte nie lange an einem Ort und zog immer wieder von Stadt zu Stadt – Paris, München, Rom, Berlin und schließlich die Schweiz. Er selbst sah diese ständige Bewegung als notwendig für seine Kreativität. Er brauchte die Einsamkeit und die Inspiration durch neue Orte, um schreiben zu können. Diese ständige Suche nach Heimat spiegelt sich auch in seinen Gedichten wider, in denen die Heimat oft als ein Sehnsuchtsort in der inneren Welt beschrieben wird.

(Dieser Artikel wurde von Gemini erstellt. Und er ist lediglich ein Referenzdokument zum Entdecken von Dichtern und Gedichten, die Sie noch nicht kennen.)

Liste von Notizen zu Dichtern und Epochen der Gedichte
(Deutsch, Français, English, Español, Italiano)

Liste der Übersetzungen von Gedichten
(Deutsch, Français, English, Español, Italiano, Nederlands, Svenska)

Notizen über Guillaume Apollinaire und seinen Werken

Übersicht

Guillaume Apollinaire (1880–1918) war ein französischer Dichter und Schriftsteller und eine bedeutende Figur der Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts . Bekannt für seinen Innovationsgeist, spielte er eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Surrealismus und Kubismus in der Literatur . In seinem Werk erkundete er neue poetische Formen und stellte traditionelle Konventionen auf den Kopf.

Arbeit und Innovationen

Apollinaires Werk ist durch eine große Vielfalt an Themen und Stilen gekennzeichnet. Seine berühmteste Gedichtsammlung , Alcools (1913), vermischt traditionelle Verse mit freien Versen und verzichtet auf Zeichensetzung, was zu dieser Zeit einen radikalen Wandel darstellte . Diese formale Freiheit ist sinnbildlich für seinen Wunsch, die Poesie zu modernisieren. Eine weitere seiner bemerkenswerten Sammlungen, Calligrammes (1918), ist eine Erkundung visueller Poesie, in der Wörter auf der Seite so angeordnet werden, dass sie Bilder ergeben. Diese Technik, die er „ Kalligramme “ nannte , schlägt eine Brücke zwischen bildender Kunst und Poesie .

Einfluss und Erbe

Apollinaire gehörte zu den wichtigsten Künstler- und Literaturkreisen seiner Zeit. Er war eng mit vielen Malern wie Pablo Picasso und Henri Matisse befreundet und ein leidenschaftlicher Verfechter des Kubismus, zu dessen Theoriebildung er in seinen kritischen Schriften beitrug. Sein Einfluss reichte weit über seine Zeitgenossen hinaus. Er inspirierte die Dichter und Schriftsteller der folgenden Generation , insbesondere die Surrealisten, indem er sie dazu anregte , die Rolle des Unbewussten und der Träume im künstlerischen Schaffen zu erforschen. Sein früher Tod an der Spanischen Grippe im Jahr 1918 markierte das Ende einer Ära , doch sein Vermächtnis bleibt bestehen und macht ihn zu einem der einflussreichsten Dichter der Moderne .

Geschichte

Guillaume Apollinaire, mit bürgerlichem Namen Wilhelm Albert Włodzimierz Apolinary Kostrowicki, wurde 1880 in Rom geboren. Der Dichter und Kunstkritiker war eine bedeutende Figur der französischen Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts . Sein Leben war geprägt von einem Durst nach künstlerischer Erneuerung und einem Schicksal, das eng mit den Ereignissen seiner Zeit verbunden war .

Eine Reise zwischen Tradition und Moderne

wuchs in Italien auf und zog Ende des 19. Jahrhunderts nach Paris . Dort verkehrte er in Künstlerkreisen und freundete sich mit Ikonen wie Pablo Picasso und André Derain an. Er machte sich in der Literaturwelt, aber auch in der Kunstwelt einen Namen und setzte sich für innovative Bewegungen wie den Kubismus ein. 1911 wurde er wegen des Diebstahls von Statuetten aus dem Louvre kurzzeitig inhaftiert – ein Erlebnis, das ihn nachhaltig prägte .

Im Jahr 1913 veröffentlichte er seine berühmteste Sammlung , Alcools. Darin stellte er die Regeln der traditionellen Poesie auf den Kopf, indem er die Zeichensetzung entfernte und klassische und freie Verse vermischte. Diese Kühnheit brachte ihm Lob als Vorreiter der poetischen Moderne ein . Er setzte seine Experimente mit der Sammlung Calligrammes (1918) fort, in der Wörter zu Bildern angeordnet wurden.

Die Tortur des Krieges und ein vorzeitiges Ende

Als der Erste Weltkrieg ausbrach, meldete sich Apollinaire freiwillig zur französischen Armee , obwohl er noch nicht eingebürgert war. Im März 1916 erhielt er schließlich die französische Staatsbürgerschaft . Wenige Tage später wurde er durch ein Granatsplitter schwer am Kopf verletzt. Diese Verletzung schwächte ihn erheblich. Nach einer langen Genesungszeit wurde sein Drama Les Mamelles de Tirésias aufgeführt, für das er den Begriff „Surrealismus “ prägte .

der Spanischen Grippe, die am Ende des Krieges wütete , nicht standhalten. Er starb am 9. November 1918 im Alter von 38 Jahren in Paris, zwei Tage vor dem Waffenstillstand. Sein Trauerzug kreuzte sich mit einer Parade zur Feier des Sieges . Aufgrund seines Engagements wurde er als „für Frankreich gestorben “ anerkannt und auf dem Friedhof Père -Lachaise begraben. Sein Werk und sein Einfluss ebneten den Weg für viele Dichter und Bewegungen und machten ihn zu einem der Väter der modernen Poesie .

Zeitleiste

Jugend und literarische Anfänge (1880–1912)

1880: Geboren in Rom als Wilhelm Albert Włodzimierz Apolinary Kostrowicki.

1900: Er zog nach Paris, wo er begann , sich in avantgardistischen Künstlerkreisen zu verkehren und für Zeitschriften zu schreiben.

1903: Er gründete mit André Salmon die Zeitschrift Le Festin d’É sope .

1907: Anonyme Veröffentlichung seines erotischen Romans „Die elftausend Ruten“.

1909: Veröffentlichung von The Rotting Enchanter, seinem ersten Prosabuch.

1911: Er wurde nach dem Diebstahl von Statuetten aus dem Louvre kurzzeitig inhaftiert. Dieses Ereignis hatte starken Einfluss auf sein Gedicht „ Zone “ .

Weihe und Neuerungen (1913–1918)

1913: Veröffentlichung der Gedichtsammlung Alcools . Dieses Werk markiert durch die Abschaffung der Zeichensetzung und die Verwendung freier Verse einen Wendepunkt in der französischen Poesie .

1913: Er veröffentlichte außerdem „The Cubist Painters, Aesthetic Meditations“, ein Werk, das den Kubismus theoretisiert und verteidigt.

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs meldete er sich freiwillig zur französischen Armee . Seine Erlebnisse dokumentierte er in seinen Gedichten .

die französische Staatsbürgerschaft . Im März wird er in einem Schützengraben durch ein Granatsplitter schwer an der Schläfe verletzt. Er wird einer Trepanation unterzogen und beginnt eine lange Genesungszeit.

1917: Er erfand das Wort „Surrealismus “ , um sein Drama Les Mamelles de Tirésias zu beschreiben .

1918: Veröffentlichung seiner Sammlung visueller Gedichte , Calligrammes.

1918: Am 9. November starb er in Paris, geschwächt durch seine Kriegsverletzung und hingerichtet durch die Spanische Grippe, zwei Tage vor dem Waffenstillstand. Er wurde für „tot für Frankreich “ erklärt .

Merkmale von Romanen

Die Poesie Guillaume Apollinaires ist geprägt von einem Bruch mit der Tradition und dem Wunsch, die Moderne zu akzeptieren. Er ließ sich von den künstlerischen Strömungen seiner Zeit, wie dem Kubismus, inspirieren und schuf Poesie, die sowohl visuell als auch musikalisch ist und gleichzeitig eine lyrische und emotionale Dimension bewahrt.

Bewegungen und Stile

Apollinaire war ein Avantgarde-Dichter, der den Übergang vom Symbolismus zum Surrealismus entscheidend mitprägte. Er führte experimentelle Techniken ein, wie etwa die Eliminierung der Zeichensetzung in Alcools, und vertrat eine neue, vom Kubismus inspirierte Ästhetik, in der sich Wahrnehmungen und Ideen überlagern und fragmentieren und so ein multiples Bild entstehen. Dieser Stil prägte einen neuen „Esprit Nouveau“, der auf Freiheit und Innovation basierte.

Formen und Techniken

Apollinaire revolutionierte die poetische Form, indem er sich von traditionellen Zwängen befreite.

Fehlende Zeichensetzung: In Alcools (1913) verzichtet er auf Zeichensetzung und überlässt die Bedeutung dem Rhythmus und der Syntax des Verses. Diese Technik ermöglicht Polysemie und Ideenfluss .

Freie Verse: Es werden freie Verse verwendet, die sich dem Atem und den Emotionen des Dichters anpassen , anstelle klassischer Metrik.

Kalligramme: In der Sammlung Kalligramme (1918) geht er noch einen Schritt weiter und schafft visuelle Gedichte . Die Wörter werden auf der Seite so angeordnet, dass sie ein Muster bilden, bei dem Schrift und Zeichnung verschmelzen.

Themen und Themen

Obwohl er ein moderner Dichter ist , erforscht Apollinaire universelle Themen mit lyrischem Feingefühl:

Der Lauf der Zeit: Dies ist ein zentrales Thema in seinem Werk, insbesondere in Gedichten wie „ Le Pont Mirabeau“, in denen der Dichter den unumkehrbaren Lauf der Zeit und der Liebe beschwört .

Liebe und Melancholie: Es zeigt die Liebe in ihren verschiedenen Formen, von der Leidenschaft bis zum Schmerz einer Trennung, wie es in „La Chanson du Mal-Aimé “ zum Ausdruck kommt.

Urbane Modernität und Reisen: Er integriert Elemente der modernen Welt (Züge, Autos, Flugzeuge) und Stadtkulissen (Paris, aber auch europäische Städte) in seine Gedichte, wie in „Zone“, wo er sich selbst als Reisender durch Straßen und Epochen beschreibt.

Krieg: Seine Erfahrungen an der Front des Ersten Weltkriegs dienten ihm als Inspirationsquelle für seine späteren Gedichte , in denen er die Gewalt des Kampfes und die Brüderlichkeit der Soldaten schilderte.

Auswirkungen und Einflüsse

Guillaume Apollinaires Einfluss ist immens und vielfältig. Er gilt als wichtige Brücke zwischen der traditionellen Poesie des 19. Jahrhunderts und den Avantgardebewegungen des 20. Jahrhunderts und hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf die Literatur und Kunst seiner Zeit und nachfolgender Generationen.

Surrealismus

Apollinaires bedeutendster Einfluss ist seine Rolle als Vorläufer des Surrealismus. Er prägte den Begriff 1917 im Programmheft seines Theaterstücks Les Mamelles de Tirésias, um eine Kunst zu bezeichnen, die die Realität transzendiert . Sein Werk inspirierte die Gründer der Bewegung, insbesondere André Breton, mit seiner Erforschung der Vorstellungskraft, der Träume und des Unbewussten, die zu zentralen Themen des Surrealismus wurden.

Kubismus

Apollinaire war nicht nur Dichter , sondern auch ein einflussreicher Kunstkritiker. Er war einer der ersten und leidenschaftlichsten Verfechter des Kubismus, insbesondere in seinem Werk Die kubistischen Maler (1913). Seine Freundschaften mit Künstlern wie Pablo Picasso und Georges Braque förderten eine künstlerische Korrespondenz: Apollinaires Gedichte mit ihrer Fragmentierung der Bilder und der Ablehnung der Linearität spiegeln die Dekonstruktion von Formen und Perspektiven durch den Kubismus wider .

Moderne Poesie

Apollinaire revolutionierte die poetische Form und befreite den Vers von seinen traditionellen Zwängen.

Zeichensetzung: Die Entfernung der Zeichensetzung in seiner Sammlung Alcools (1913) war ein radikaler Bruch, der den Leser dazu einlud , sich von Rhythmus und Bedeutung und nicht mehr von Satzzeichen leiten zu lassen.

Das Gedicht -Gemälde: Mit Kalligrammen verschmolz Apollinaire Poesie und bildende Kunst und beeinflusste damit einen neuen Ansatz der poetischen Komposition.

Sein Erbe findet sich in vielen modernen Dichtern wieder , die sich weiterhin mit freien Versen und unkonventionellen Gedichtformen auseinandersetzen. Er gilt als Vater der poetischen Moderne , und sein Werk ist nach wie vor eine Quelle der Inspiration für Künstler auf der ganzen Welt.

Beziehungen zu Dichtern

Guillaume Apollinaire pflegte komplexe und prägende Beziehungen zu zahlreichen Dichtern seiner Zeit und prägte so die Entwicklung der literarischen Avantgarde. Seine Freundschaften und Rivalitäten prägten sein Werk und das seiner Zeitgenossen.

Blaise Cendrars 🧑 ‍ 🤝 ‍ 🧑

Die Beziehung zwischen Apollinaire und Blaise Cendrars war sowohl eine intellektuelle Freundschaft als auch eine Rivalität. Beide Dichter , bedeutende Persönlichkeiten der Moderne, strebten nach einer neuen Poesie, inspiriert von Reisen, moderner Technologie und dem Rhythmus der Stadt. Ihre jeweiligen Werke, Apollinaires Alcools (1913) und Cendrars’ La Prose du Transsibérien et de la petite Jehanne de France (1913), haben ähnliche Themen , was möglicherweise zu Spannungen geführt hat .

Max Jacob 🎨 ✍ ️

Max Jacob war einer von Apollinaires engsten Freunden. Sie besuchten häufig Montmartre und das Bateau-Lavoir und teilten ihren Bohème-Lebensstil und ihre Ideen mit anderen Künstlern wie Pablo Picasso. Ihre auf Komplizenschaft und gegenseitiger Bewunderung basierende Freundschaft wird durch das Gedicht „ Zone “ symbolisiert, das Apollinaire Jacob in seiner Sammlung Alcools widmete . Max Jacob, der auch Maler war, malte auch ein Porträt von Apollinaire. Apollinaire und Max Jacob waren 1918 Trauzeugen bei Picassos Hochzeit.

André Breton 🤯

Die Beziehung zwischen Apollinaire und André Breton ist die eines Mentors und Schülers. Breton betrachtete Apollinaire als seinen Meister . Dessen formale Neuerungen, insbesondere die Weglassung der Zeichensetzung, und seine Erforschung der Vorstellungskraft beeinflussten ihn stark . Es war Apollinaire, der 1917 den Begriff „Surrealismus“ prägte, um ein Theaterstück zu beschreiben, das er gerade geschaffen hatte . Nach Apollinaires Tod im Jahr 1918 übernahmen Breton und seine Freunde sein Erbe und der Surrealismus wurde zur bedeutendsten literarischen und künstlerischen Bewegung, die wir heute kennen .

André Salmon ✒ ️

Apollinaire und André Salmon verband im frühen 20. Jahrhundert eine enge Freundschaft und Zusammenarbeit . 1903 gründeten sie gemeinsam die Zeitschrift Le Festin d’Ésope, die eine wichtige Rolle bei der Förderung junger Lyrik spielte. Ihre Freundschaft war von Höhen und Tiefen geprägt , doch blieben sie bis zu Apollinaires Tod eng verbunden .

Beziehungen

Guillaume Apollinaire stand im Mittelpunkt der künstlerischen Dynamik seiner Zeit und pflegte direkte und fruchtbare Beziehungen zu vielen Künstlern, die keine Dichter waren . Der Austausch mit ihnen beeinflusste seine Sicht auf Kunst und Literatur nachhaltig und machte ihn zu einem Theoretiker der Avantgarde.

Die Maler und das Bateau-Lavoir 🧑 ‍ 🎨

sehr enge Verbindungen zu den Malern, mit denen er häufig verkehrte, insbesondere zu denen im Bateau-Lavoir, der Künstlerresidenz in Montmartre.

Pablo Picasso 🖼 ️

Die Verbindung zwischen Apollinaire und Picasso ist eine der berühmtesten der Avantgarde. Sie lernten sich 1905 in Paris kennen und wurden enge Freunde. Apollinaire war einer der ersten Kritiker, die Picassos Werk lobten. Der Dichter schrieb Artikel über den Künstler und erkannte schnell dessen Genie , insbesondere nachdem er Les Demoiselles d’Avignon (1907) gesehen hatte . Diese Freundschaft war eine Quelle gegenseitiger Inspiration, wobei Picassos Arbeit über die Fragmentierung von Formen in Apollinaires Gedichten ein Echo fand.

Henri Matisse 🎨

Apollinaire pflegte auch eine Beziehung zu Henri Matisse, dem führenden Vertreter des Fauvismus. Er schrieb über Matisses Werk und nannte es „eine Frucht gleißenden Lichts “ und betonte die Kraft und Einfachheit seiner Kunst. Obwohl er sich eher mit dem Kubismus beschäftigte, erkannte und förderte Apollinaire Matisses Bedeutung für die Modernisierung der Malerei.

Marie Laurencin 👩 ‍ 🎨

Apollinaire pflegte mehrere Jahre lang eine romantische Beziehung mit der Malerin Marie Laurencin. Sie gehörte zu seinem Freundes- und Künstlerkreis in Montmartre und hinterließ ein berühmtes Porträt der Gruppe : Apollinaire und seine Freunde (1909). Ihre leidenschaftliche und turbulente Beziehung inspirierte Apollinaire zu zahlreichen Gedichten , darunter „Le Pont Mirabeau“.

Der Kunsthändler 💰

Apollinaire arbeitete mit Kunsthändlern zusammen, um den Kubismus zu fördern. Er pflegte eine besondere Beziehung zu Daniel-Henry Kahnweiler, einem deutschen Kunsthändler, der die Werke der Kubisten unterstützte und ausstellte. Kahnweiler fungierte auch als Herausgeber für Apollinaire, insbesondere für dessen erstes Prosabuch „Der verrottende Zauberer “ , das vom Maler André Derain illustriert wurde.

Ähnliche Dichter

Aufgrund seiner Rolle als führende Figur der Avantgarde ist Guillaume Apollinaire einzigartig und weist Merkmale auf, die mit mehreren Dichtern seiner Zeit und denen vor ihm identisch sind .

Vorläufer und Modelle

Charles Baudelaire (1821–1867): Apollinaire griff Baudelaires Idee auf und modernisierte sie , dass der Dichter Schönheit in der Moderne und der städtischen Hässlichkeit finden muss . Apollinaires Gedicht „Zone“, das einen Morgenspaziergang in Paris beschreibt, kann als modernes Echo von Baudelaires „An den Leser“ gesehen werden und lädt den Leser zu einer neuen Art poetischer Reise ein.

Arthur Rimbaud (1854–1891): Apollinaire teilte mit Rimbaud den Wunsch nach formaler Freiheit und die Faszination für Erlebnisse und Reisen. Ihre Poesie ist kühn und stellt die Konventionen ihrer Zeit in Frage.

Zeitgenossen und Freunde

Blaise Cendrars (1887–1961): Cendrars wird oft als ein Dichter bezeichnet, der Apollinaire sehr ähnlich ist . Beide sind Dichter der Moderne, die das Reisen , die Technologie (Eisenbahn, Flugzeug) und das hektische Tempo des Stadtlebens preisen. Ihre jeweiligen Gedichte , „La Prose du Transsibérien“ von Cendrars und „Zone“ von Apollinaire, sind Sinnbilder dieser Dynamik .

Max Jacob (1876–1944): Als enger Freund Apollinaires war Max Jacob ebenfalls eine Figur der Avantgarde. Seine vom Kubismus beeinflusste Poesie zeichnet sich durch eine Fantasie und Spiritualität aus, die an Apollinaires Stil erinnert.

Nachfolger und Erben

André Breton (1896–1966): Breton erkannte Apollinaire als seinen „Meister “ und „Vorläufer“ des Surrealismus an. Die von ihm gegründete surrealistische Bewegung erweiterte Apollinaires Auseinandersetzung mit den Themen Unbewusstes , Träume und Vorstellungskraft.

Louis Aragon (1897–1982) und Paul Éluard (1895–1952): Diese beiden surrealistischen Dichter setzten den von Apollinaire eingeschlagenen Weg fort, befreiten sich von traditionellen poetischen Formen und erkundeten neue Themen .

Poetische Werke

Die wichtigsten Sammlungen

Apollinaires berühmteste und gilt als Wendepunkt in der französischen Poesie . Sie enthält Gedichte, die über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren entstanden sind . Die radikalste Neuerung ist der Verzicht auf Zeichensetzung, der den Versen eine neue Musikalität und Flüssigkeit verleiht . Die Gedichte behandeln Themen wie Melancholie, verlorene Liebe und den Lauf der Zeit, wie im emblematischen Gedicht „ Le Pont Mirabeau“.

Kalligramme (1918): Diese kurz vor seinem Tod veröffentlichte Sammlung ist eine Auseinandersetzung mit visueller Poesie. Die Gedichte werden in Form von Zeichnungen präsentiert , die durch die Anordnung der Wörter auf der Seite entstehen. Apollinaire verschmolz so Poesie und Grafik und schuf ein neues Genre, das er „Kalligramm“ nannte.

Andere bemerkenswerte Werke und Gedichte

Kriegsgedichte (1914–1918): Während des Ersten Weltkriegs verfasste Apollinaire zahlreiche Gedichte, die von seinen Erlebnissen an der Front inspiriert waren . Diese Texte, die oft in Kalligrammen enthalten sind, zeugen von seinem Engagement und seiner Vision einer Poesie, die auch die Ereignisse seiner Zeit widerspiegeln muss .

„Zone“: Das Eröffnungsgedicht von Alcools, „Zone“ , gilt als Manifest poetischer Modernität . Es erinnert an einen Spaziergang durch Paris und vermischt Bilder der modernen Welt (Plakate, Fabriken) mit persönlichen Erinnerungen, alles ohne Satzzeichen, wodurch ein Bewusstseinsstrom entsteht.

Alkohole (1913)

Was ist Alcools?

„Alcools“ ist eine Gedichtsammlung von Guillaume Apollinaire aus dem Jahr 1913. Sie gilt als Hauptwerk der französischen Poesie und als Wendepunkt in die Moderne . Sie ist nicht auf einmal geschrieben , sondern vereint Gedichte, die Apollinaire zwischen 1898 und 1913 verfasste , und bietet einen Überblick über seine poetische Entwicklung.

Hauptmerkmale

Das Fehlen von Satzzeichen: Dies ist das auffälligste und revolutionärste Merkmal der Sammlung. Apollinaire entfernte bewusst jegliche Satzzeichen, um den Versen mehr Freiheit zu geben und einen kontinuierlichen Gedankenfluss zu ermöglichen. Die Sätze fließen nahtlos , erzeugen eine neue Musikalität und zwingen den Leser , sich von Rhythmus und Worten mitreißen zu lassen .

Die Mischung aus Epochen und Tönen: Apollinaire kombiniert lyrische und traditionelle Gedichte , inspiriert von Liebe und Melancholie, mit Gedichten , die die Moderne umfassen. Er bewegt sich von der Beschwörung der griechischen Mythologie bis hin zur Beschreibung von Fabriken und Werbeplakaten in Paris.

Die „Reise“: Die Sammlung ist als eine Reise durch Orte, Emotionen und Erinnerungen aufgebaut. Das Eröffnungsgedicht „ Zone “ ist das perfekte Beispiel dafür: Der Dichter wandert durch Paris und seine eigenen Erinnerungen und vermischt Vergangenheit und Gegenwart .

Hauptthemen​

Modernität: Apollinaire integriert das städtische Leben und seine Elemente (Züge, Fabriken, Plakate) in seine Poesie, wie er es in dem Gedicht „ Zone“ tut. Er ist einer der Ersten, der Poesie in der modernen Welt sieht .

Persönliche Lyrik: Trotz ihrer Neuerungen bleibt die Sammlung zutiefst lyrisch. Apollinaire bringt seine Gefühle, seine enttäuschten Lieben ( insbesondere in „Le Pont Mirabeau“ oder „La Chanson du Mal-Aimé“) und seine Einsamkeit zum Ausdruck.

Der Lauf der Zeit: Der Lauf der Zeit ist ein zentrales Thema . Der berühmte Refrain von „Le Pont Mirabeau“ – „Wenn die Nacht schlägt, schlägt die Stunde / Die Tage vergehen, ich bleibe“ – ist ein Symbol für die Konfrontation zwischen flüchtiger Erinnerung und der Beständigkeit der Dinge.

Indem er mit Konventionen brach, ebnete Alcools vielen Dichtern den Weg und hinterließ einen bleibenden Eindruck in der Literatur des 20. Jahrhunderts .

Werke außerhalb der Poesie

Obwohl Apollinaire vor allem für seine Gedichte bekannt ist, hinterließ er auch ein Werk in Prosa und Theater, das seine Experimentierfreude und seinen avantgardistischen Geist widerspiegelt.

Romane und Kurzgeschichten

Der verwesende Zauberer (1909): Diese Geschichte , die zwischen Roman, Erzählung und poetischer Prosa angesiedelt ist, erfindet die Figur des Zauberers Merlin neu. Das Werk, reich an traumhaften und fantastischen Bildern, ist eine Erkundung der Vorstellungskraft.

The Heretic and Co. (1910): Dies ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, die sich mit verschiedenen Themen wie Mystery , Fantasy und schwarzem Humor befassen.

Die Elftausend Ruten (1907): Dieser anonym veröffentlichte erotische Roman trug zu Apollinaires Ruf als Libertin bei. Das Werk zeichnet sich durch einen gewagten Schreibstil und die Auseinandersetzung mit sexuellen Tabus aus.

Der ermordete Dichter (1916): Dieser Roman, der als einer seiner wichtigsten gilt, ist eine halbautobiografische Geschichte, in der der Held , Croniamantal, ein Dichter ist , der wie Apollinaire ermordet wird .

Theater

Die Brüste des Teiresias (1917): Dieses Stück ist ein wesentliches Werk der Moderne. Mit der Einführung dieses Stücks prägte Apollinaire den Begriff „Surrealismus “. Das absurde und provokative Stück schildert ein Universum, in dem die Logik erschüttert wird , und spiegelt Apollinaires Wunsch wider, mit dem Realismus des Theaters seiner Zeit zu brechen.

Essays und Kunstkritik

Kubistische Maler, Ästhetische Meditationen (1913): Dieses Werk ist ein wichtiger Beitrag zur Kunstgeschichte. Darin verteidigt und theoretisiert Apollinaire die kubistische Bewegung, die ihm sehr am Herzen lag . Er präsentiert die Werke seiner Freunde wie Pablo Picasso und Georges Braque und legt seine Vision einer Kunst dar, die nicht mehr versucht, die Realität zu imitieren , sondern eine neue zu schaffen .

Kalligramme (1918)

Was sind Kalligramme?

Calligrammes ist eine Gedichtsammlung von Guillaume Apollinaire, die 1918 veröffentlicht wurde. Der vollständige Titel lautet Calligrammes: Poems of Peace and War (1913–1916). Diese Sammlung stellt einen entscheidenden Schritt in Apollinaires Werk und in der Geschichte der modernen Poesie dar, da sie die visuelle Dimension der Poesie radikal erforscht .

Hauptmerkmale

Gedichte und Zeichnungen: Die wichtigste Neuerung der Sammlung sind die Kalligramme, Gedichte, in denen die typografische Anordnung der Wörter eine Zeichnung bildet. Der Text wird zum Bild, und das Bild ist Text. Apollinaire versuchte so, Poesie und bildende Kunst zu verschmelzen und eine neue Ausdrucksform zu schaffen, die sowohl den Geist als auch das Auge anspricht .

Fehlende Interpunktion: Wie in Alcools entfernt Apollinaire in Calligrammes die Interpunktion, um den Vers freier zu gestalten und einen Bewusstseinsfluss zu erzeugen. Die visuellen Formen der Kalligramme fungieren jedoch als neue „Satzzeichen“, die die Lesart des Gedichts strukturieren .

Mischung der Genres : Die Sammlung vermischt Gedichtzeichnungen mit traditionelleren Gedichten , bewahrt dabei aber Apollinaires Experimentierfreude.

Hauptthemen​

Krieg: Ein großer Teil der Sammlung ist Apollinaires Erlebnissen während des Ersten Weltkriegs gewidmet . Die Gedichte spiegeln die Gewalt, die Gefahr und die Brüderlichkeit der Soldaten an der Front wider. Es ist eine Poesie der Erfahrung, direkt inspiriert von der Realität des Kampfes .

Liebe und Melancholie: Trotz des Kriegsthemas gibt Apollinaire seine lyrischen Themen nicht auf . Es gibt Gedichte über Liebe, Trennung und Nostalgie.

feiert weiterhin die moderne Welt, jedoch mit einer persönlicheren und düstereren Dimension, beeinflusst von seinen Kriegserfahrungen. Er integriert Elemente des Alltags wie Züge, Schützengräben und Militärobjekte, die er in poetische Motive verwandelt.

„Kalligramme“ ist ein Meisterwerk der Avantgarde. Indem er das Gedicht in ein Gemälde verwandelte, ebnete Apollinaire den Weg für neue Kunstformen und beeinflusste zukünftige Avantgarde-Bewegungen wie den Surrealismus.

Episoden und Anekdoten

Der Diebstahl der Mona Lisa (1911) 🕵 ️ ‍ ♂ ️

1911 wurde die Mona Lisa aus dem Louvre gestohlen. Apollinaire galt eine Zeit lang als Verdächtiger . Tatsächlich hatte einer seiner ehemaligen Sekretäre, Honoré Géry Pierret, einige iberische Statuetten aus dem Museum gestohlen und an seinen Freund Pablo Picasso verkauft . Aus Angst gaben Picasso und Apollinaire diese Statuetten dann an die Zeitung Paris-Journal zurück. Als die Mona Lisa kurz darauf gestohlen wurde , stellte die Polizei die Verbindung her und Apollinaire wurde verhaftet und ins Santé-Gefängnis gesteckt. Er verbrachte dort einige Tage, bevor er aus Mangel an Beweisen freigelassen wurde , aber dieses Erlebnis hinterließ einen tiefgreifenden Eindruck bei ihm und beeinflusste sein Gedicht „ À la Sante “ .

Die Erfindung des Wortes „Surrealismus“ 🤯

Apollinaire ist der Schöpfer des Begriffs „Surrealismus“. 1917 verwendete er diesen Begriff im Programmheft seines Theaterstücks „Les Mamelles de Tirésias“, um eine Kunst zu definieren, die „die Realität transzendiert “ . Er sah darin eine „Sublimierung der Realität“, eine Möglichkeit , Träume und Vorstellungskraft zu erforschen. Dieses Konzept, das zu seinen Lebzeiten keine unmittelbare Wirkung hatte, wurde von André Breton aufgegriffen und weiterentwickelt. Er gründete später die surrealistische Bewegung und erkannte in Apollinaire einen wesentlichen Vorläufer.

Die Kriegsverletzung und das „Grüne Band“ 🩹

1916 wurde Apollinaire an der Front durch ein Granatsplitter schwer an der Schläfe verletzt. Er überlebte, doch die Trepanation hinterließ eine sichtbare Wunde, die er oft mit einem Verband oder Band bedeckte. Oft sah man ihn mit einem grünen Band um die Stirn, das zu einem Erkennungszeichen seines Mutes und seiner Kampfbereitschaft wurde. Diese Verletzung schwächte seine Gesundheit und trug zu seinem frühen Tod an der Spanischen Grippe im Jahr 1918 bei.

(Dieser Artikel wurde von Gemini erstellt. Und er ist lediglich ein Referenzdokument zum Entdecken von Dichtern und Gedichten, die Sie noch nicht kennen.)

Liste von Notizen zu Dichtern und Epochen der Gedichte
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Liste der Übersetzungen von Gedichten
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