Notizen über La veneziana (Barcarolle), CG 593 von Charles Gounod, Informationen, Analyse, Eigenschaften und Anleitung

Allgemeine Übersicht

„La Veneziana, CG 593“ von Charles Gounod ist ein Werk für Soloklavier, das 1874 komponiert und veröffentlicht wurde. Es handelt sich um eine Barcarolle in g-Moll.

Eine Barcarolle ist ein musikalisches Genre, das traditionell mit den Liedern der venezianischen Gondoliere assoziiert wird. Sie zeichnet sich durch einen schaukelnden und mitreißenden Rhythmus aus, oft im 6/8- oder 12/8-Takt, der die Bewegung einer Gondel auf dem Wasser evoziert.

Obwohl es keine erzählerische „Synopsis“ wie bei einer Oper gibt, evoziert „La Veneziana“ mit ihrer Musik die Atmosphäre Venedigs mit seinen Kanälen und Gondeln. Man kann sich eine lyrische und fließende Melodie vorstellen, die Romantik oder Träumerei auf dem Wasser darstellt, wie es oft bei Barcarollen der Fall ist.

Zusammenfassend ist „La Veneziana“ ein romantisches Charakterstück, ein charmantes Beispiel für Gounods Klaviermusik, das die poetische und melancholische Essenz Venedigs durch das Genre der Barcarolle einfängt.


Musikalische Merkmale

Genre und Form: Barcarolle

Es ist eine Barcarolle, ein musikalisches Genre, das den Gesang der venezianischen Gondoliere nachahmt.

Typischerweise ist sie in einer ternären Form (ABA’ oder ABA Coda) geschrieben, wobei der A-Teil zurückkehrt, manchmal leicht variiert.

Tonalität: g-Moll

Die g-Moll-Tonalität verleiht dem Stück eine allgemein melancholische, sanfte und manchmal verträumte Atmosphäre, was für Barcarollen üblich ist und gut zum evokativen Charakter Venedigs passt.

Rhythmus und Metrum:

Der Rhythmus ist das markanteste Merkmal einer Barcarolle. Er ist in der Regel im 6/8- oder 12/8-Takt, was eine schaukelnde und wellenartige Bewegung erzeugt, die das Schaukeln einer Gondel auf dem Wasser evoziert.

Man erwartet eine Begleitung von gebrochenen Akkorden oder Arpeggien in der linken Hand, die diese regelmäßige und fließende Bewegung aufrechterhält, während die rechte Hand die Melodie trägt.

Melodie:

Die Melodie ist in der Regel lyrisch, singend und fließend. Sie ist oft verziert, mit eleganten Phrasierungen und einer durchgehenden Linie, die die Bewegung des Wassers suggeriert.

Sie kann Momente der Zärtlichkeit, der Träumerei oder der Nostalgie aufweisen.

Harmonie:

Gounods Harmonie, typisch für die Romantik, ist reich und ausdrucksvoll.

Obwohl sie in der g-Moll-Tonalität verankert ist, sind vorübergehende Modulationen zu Nachbartonalitäten (z. B. Dur-Parallelen oder Dominant-/Subdominant-Tonalitäten) zu erwarten, um Farbe und Interesse hinzuzufügen.

Die Verwendung von Septakkorden und Nonenakkorden ist wahrscheinlich, um die harmonische Textur zu bereichern.

Textur:

Die Textur ist typischerweise homophon, mit einer klaren Melodie in der rechten Hand und einer markanten Begleitung in der linken Hand.

Die linke Hand wird ein regelmäßiges rhythmisches Motiv beibehalten, das für die Identität der Barcarolle wesentlich ist.

Expressivität und Charakter:

Das Stück ist von einem poetischen und evokativen Charakter durchdrungen.

Es zielt darauf ab, ein Klangbild von Venedig, seinen Kanälen, seinen Gondeln und der romantischen und manchmal melancholischen Atmosphäre der Stadt zu schaffen.

Tempoangaben (wahrscheinlich Andante oder Moderato) und Dynamik (ausdrucksvolle Nuancen, subtile Crescendos und Diminuendos) tragen zu dieser Expressivität bei.

Zusammenfassend ist „La Veneziana“ eine charakteristische Barcarolle, die die Konventionen des Genres nutzt, um ein musikalisches Bild von Venedig zu zeichnen, mit einem Schwerpunkt auf dem wiegenden Rhythmus, der lyrischen Melodie und einer verträumten Atmosphäre.


Analyse, Tutorial, Interpretation und wichtige Spielpunkte

Musikalische Analyse (für ein tieferes Verständnis)

„La Veneziana“ ist eine Barcarolle in g-Moll, typisch für den romantischen Stil.

Form: Es handelt sich in der Regel um eine ternäre Form (ABA’ oder ABA Coda), wobei:

  • Abschnitt A (Takte 1-X): Etabliert das Hauptthema, oft melancholisch und lyrisch. Die g-Moll-Tonalität ist vorherrschend. Der Barcarolle-Rhythmus (6/8 oder 12/8) ist in der Begleitung der linken Hand fest etabliert.
  • Abschnitt B (Mittelteil): Bietet einen Kontrast. Er kann zu einer verwandten Tonalität modulieren (oft die Dur-Parallele, B-Dur, oder eine andere helle Tonalität) und eine neue, gesanglichere oder dramatischere Melodie präsentieren oder einfach eine Weiterentwicklung des Materials aus Abschnitt A.
  • Abschnitt A’ (Rückkehr): Das ursprüngliche Thema kehrt zurück, oft mit subtilen Variationen, einer anderen Ornamentik oder einer reicheren Orchester-Klavier-Färbung.
  • Coda: Schließt das Stück ab, oft indem sie thematische Elemente aufgreift und ausklingt oder sich behauptet.

Harmonie:

  • g-Moll-Tonalität: Sie ist zentral, mit einer Verwendung von tonalen Harmonien (Tonika-, Subdominant-, Dominantakkorde).
  • Modulationen: Erwarten Sie vorübergehende Modulationen, insbesondere zu Nachbartonalitäten (d-Moll, c-Moll, B-Dur – die Dur-Parallele).
  • Leihakkorde/alterierte Akkorde: Gounod kann, wie viele romantische Komponisten, verminderte Septakkorde, Sekundärdominantakkorde verwenden, um Farbe und Spannung hinzuzufügen.

Melodie und Kontrapunkt:

  • Die Hauptmelodie liegt in der Regel in der rechten Hand, lyrisch und elegant.
  • Beachten Sie die Phrasierungen, die Höhepunkte der Phrasen und wie die Melodie fließt.
  • Manchmal kann Gounod kontrapunktische Elemente oder interessante Nebenlinien in die Begleitung einführen.

Rhythmus und Metrum (6/8 oder 12/8):

  • Der Barcarolle-Rhythmus ist die Signatur. Die linke Hand spielt ein pulsierendes Motiv, oft mit einem Bass auf dem ersten Schlag und Akkorden oder Arpeggien auf den folgenden Schlägen (z.B. Bass – Akkord – Akkord…). Dieser Rhythmus muss absolut stabil und schaukelnd sein.

Tutorial zum Klavierlernen

Aktives Zuhören: Hören Sie sich mehrere Aufnahmen von „La Veneziana“ an, um den Charakter und die Phrasierung zu verinnerlichen. Hören Sie sich auch andere Barcarollen (Chopin, Mendelssohn, Fauré) an, um das Genre zu verstehen.

Rhythmus der linken Hand (Grundlage):

  • Absolute Priorität: Beherrschen Sie die Schaukelbewegung der linken Hand. Sie muss regelmäßig, leicht und fließend sein, wie Wellen.
  • Separates Üben: Spielen Sie die linke Hand allein, sehr langsam, und zählen Sie genau den 6/8-Takt (1–2–3–4–5–6). Visualisieren Sie den Puls auf den Schlägen 1 und 4.
  • Bass-Legato: Bei der typischen Begleitung (Bass auf 1, dann Akkorde auf 2–3 und 4–5–6) stellen Sie sicher, dass der Bass (Schläge 1 und 4) gut gebunden ist und den Impuls gibt.

Melodie der rechten Hand (Gesangslinie):

  • Separates Üben: Spielen Sie die rechte Hand allein und konzentrieren Sie sich auf die Schönheit des Klangs, das Legato und die Phrasierung. Stellen Sie sich vor, Sie singen die Melodie.
  • Musikalische Atmung: Identifizieren Sie die „Atempausen“ in der Melodie, an denen kleine Pausen zum Phrasieren eingelegt werden können.
  • Dynamischer Kontrast: Beachten Sie die Dynamikangaben (p, mp, f, crescendo, diminuendo) und arbeiten Sie diese von Anfang an aus.

Koordination beider Hände:

  • Anfangs sehr langsam: Beginnen Sie, die Hände sehr, sehr langsam zusammenzusetzen. Konzentrieren Sie sich auf die Synchronisation.
  • Nicht überstürzen: Versuchen Sie nicht, das Endtempo zu erreichen, bevor jede Note und jeder Rhythmus klar und unter Kontrolle ist.
  • Achten Sie auf das Gleichgewicht: Stellen Sie sicher, dass die Melodie der rechten Hand immer hörbar ist und dominiert, während die linke Hand eine diskrete, aber stabile rhythmische und harmonische Unterstützung bietet.

Abschnitte:

  • Arbeiten Sie jeden Abschnitt (A, B, A’) separat durch und fügen Sie sie dann zusammen.
  • Identifizieren Sie die Übergangspunkte zwischen den Abschnitten.

Interpretation (Wie man der Musik Leben einhaucht)

Der venezianische Charakter:

  • Das Schaukeln: Dies ist das Herzstück der Barcarolle. Die Bewegung der linken Hand sollte das Wiegen einer Gondel auf dem ruhigen Wasser hervorrufen. Es ist kein aufgeregtes Stück; es ist sanft und fließend.
  • Die Poesie und die Träumerei: Gounod war ein Meister der Melodie. Dieses Stück ist eine poetische Evokation. Denken Sie an die Atmosphäre Venedigs: die sanften Lichter, die Kanäle, vielleicht eine gewisse Melancholie.
  • Gesang: Die Melodie muss „singen“. Stellen Sie sich einen lyrischen Sänger vor. Das Legato muss tadellos sein, die Phrasierungen natürlich.

Dynamik und Nuancen:

  • Subtile Kontraste: Die Dynamik ist wahrscheinlich nicht extrem. Denken Sie an allmähliche Crescendos und Diminuendos, die Ausdruck hinzufügen.
  • Der Höhepunkt: Identifizieren Sie die expressiven Höhepunkte jeder Phrase oder jedes Abschnitts und bauen Sie darauf auf.

Sustain-Pedal (Fortepedal): Setzen Sie das Pedal mit Bedacht ein. Es ist entscheidend für das Legato und um einen resonanten und umhüllenden Klang zu erzeugen, aber vermeiden Sie ein Übermaß, das den Klang verschwimmen lassen würde, insbesondere bei der konstanten Bewegung der linken Hand. Oft wird das Pedal bei jedem Harmoniewechsel oder jedem starken Puls losgelassen und wieder betätigt.

Tempo:

  • Das Tempo sollte „Andante“ oder „Moderato“ sein, was ein ruhiges Gehtempo bedeutet, nicht zu langsam, um die Bewegung zu verlieren, nicht zu schnell, um die Poesie zu verlieren. Halten Sie einen stabilen Puls durchweg.
  • Vermeiden Sie übermäßige Rubatos, die die Barcarolle-Bewegung stören könnten, aber leichte Tempo-Lockerungen für die Phrasierung sind willkommen.

Wichtige Punkte für das Klavierspiel

  • Unabhängigkeit der Hände: Die rechte Hand muss frei singen können, ohne durch die ständige Bewegung der linken Hand gestört zu werden, und umgekehrt.
  • Legato und Artikulation: Das Legato der Melodie ist von größter Bedeutung. Stellen Sie sicher, dass die Noten gut gebunden sind. In der linken Hand ist das Legato ebenfalls wichtig, um die Flüssigkeit zu erhalten.

Klangqualität:

  • Anschlag: Entwickeln Sie einen weichen und resonanten Anschlag. Vermeiden Sie einen perkussiven Klang.
  • Klangbalance: Die Melodie muss hervorgehoben werden. Die linke Hand muss eine sanfte, niemals erdrückende Unterstützung sein.

Pedalmanagement: Dies ist für dieses Stück unerlässlich.

  • Hören Sie genau zu. Oft wird das Pedal beim ersten Schlag jedes Taktes oder bei größeren Harmoniewechseln gewechselt.
  • Experimentieren Sie, um die Menge an Pedal zu finden, die die beste Mischung aus Klarheit und Resonanz ergibt.

Physische Entspannung: Die schaukelnde Bewegung der Barcarolle erfordert eine gewisse Geschmeidigkeit in Arm und Handgelenk, besonders der linken Hand. Vermeiden Sie jegliche Anspannung, damit der Klang frei fließen kann.

Konzentration auf die Bewegung: Auch in den lyrischsten Passagen dürfen Sie die zugrunde liegende Bewegung der Barcarolle niemals vergessen. Das ist es, was dem Stück seinen einzigartigen Charakter verleiht.

Indem Sie „La Veneziana“ mit diesen Punkten im Hinterkopf angehen, können Sie es nicht nur technisch spielen, sondern auch eine ausdrucksstarke und evokative Interpretation liefern, die die Schönheit und Melancholie Venedigs einfängt, die Gounod so gut dargestellt hat.


Geschichte

Charles Gounod, dieser große französische Melodiker, komponierte „La Veneziana, CG 593“ im Jahr 1874. Um ihre „Geschichte“ zu verstehen, muss man sie in den Kontext von Gounods Werk und der Epoche einordnen.

Gounod befand sich damals auf dem Höhepunkt seiner Karriere, berühmt für seine Opern wie „Faust“ und „Roméo et Juliette“, die das Publikum mit ihren lyrischen Melodien und ihrer romantischen Dramaturgie erobert hatten. Parallel zu diesen monumentalen Werken schrieb er auch zahlreiche Klavierstücke, Lieder und Kirchenmusik.

„La Veneziana“ ist kein Werk mit einer komplexen erzählerischen Geschichte wie eine Oper. Ihre „Geschichte“ liegt vielmehr in ihrer Inspiration und dem emotionalen Bild, das sie zu zeichnen versucht.

Als Barcarolle reiht sie sich in eine musikalische Tradition ein, die auf die Lieder der venezianischen Gondoliere zurückgeht. Venedig, mit seinen Kanälen, Gondeln und seiner romantischen, manchmal melancholischen Atmosphäre, war schon immer eine Muse für Künstler. Viele romantische Komponisten waren von dieser Stadt fasziniert und versuchten, ihre Essenz in ihrer Musik einzufangen – Mendelssohn, Chopin, Fauré sind weitere berühmte Beispiele mit ihren eigenen Barcarollen.

Gounod wollte mit „La Veneziana“ diese besondere Atmosphäre hervorrufen. Man kann sich vorstellen, dass er versucht hat, das sanfte Schaukeln einer Gondel auf dem Wasser, das Murmeln der Wellen und vielleicht eine gewisse Träumerei oder Nostalgie, die mit den Lichtern der schwimmenden Stadt verbunden ist, in Musik umzusetzen. Es ist ein Charakterstück, ein „Programmstück“ in dem Sinne, dass es eine Szene, eine Stimmung suggeriert, anstatt ein bestimmtes Ereignis zu erzählen.

Die Geschichte von „La Veneziana“ ist also die einer musikalischen Impression, eines erfolgreichen Versuchs Gounods, das Bild Venedigs in eine lyrische Melodie und einen wellenartigen Rhythmus für Soloklavier zu übertragen. Sie zeugt von seinem Geschick, selbst in seinen bescheideneren Werken für Einzelinstrument poetische Atmosphären zu schaffen, und von seiner Affinität zu den schönen melodischen Linien, die sein gesamtes Werk charakterisieren. Es ist eine charmante Seite des romantischen Klavierrepertoires, die den Zuhörer weiterhin in den zeitlosen Zauber der Serenissima entführt.


Stil(e), Bewegung(en) und Kompositionsperiode

Um den Stil von „La Veneziana, CG 593“ von Charles Gounod zu verstehen, muss man sie in ihren historischen und stilistischen Kontext einordnen.

„La Veneziana“ wurde 1874 komponiert. Zu dieser Zeit war die romantische Musik auf ihrem Höhepunkt, und Gounod war eine ihrer emblematischen Figuren, vor allem bekannt für seine Opern.

Hier ist eine Aufschlüsselung des Stils von „La Veneziana“:

Alt oder neu zu dieser Zeit?

Gounods Musik, und „La Veneziana“ im Besonderen, war zu ihrer Zeit weder radikal alt noch radikal neu. Sie fügte sich fest in die etablierten Konventionen des romantischen Stils ein. Gounod war kein musikalischer „Revolutionär“ wie Liszt oder Wagner, die die Grenzen von Form und Harmonie verschoben.

Es war vielmehr eine Musik, die die Errungenschaften der Romantik meisterhaft und elegant nutzte, indem sie die melodische Schönheit und den gefühlvollen Ausdruck privilegierte.

Traditionell oder innovativ?

Sie ist in ihrem Ansatz eindeutig traditionell. Gounod verwendete etablierte Formen (wie die typische ternäre Form von Charakterstücken), angereicherte, aber konventionelle tonale Harmonien und eine für die damalige Zeit idiomische Klavierkomposition.

Das Genre der Barcarolle selbst ist traditionell, mit berühmten Beispielen, die auf Mendelssohn und Chopin zurückgehen. Gounod erfindet das Genre nicht neu, sondern verleiht ihm seine persönliche Note und seinen charakteristischen Lyrik.

Polyphonie oder Homophonie?

„La Veneziana“ ist entschieden homophon. Die charakteristische Textur ist die einer klaren und gesanglichen Melodie in der rechten Hand, unterstützt durch eine rhythmische und harmonische Begleitung (oft arpeggiert oder in gebrochenen Akkorden) in der linken Hand. Es gibt keine mehreren unabhängigen melodischen Linien, die auf komplexe kontrapunktische Weise interagieren, wie man es in einer Fuge (Polyphonie) finden würde. Der Schwerpunkt liegt auf der Hauptmelodie und ihrer harmonischen Unterstützung.

Stilistische Klassifikation:

  • Klassisch? Nein. Obwohl sie die formale Klarheit der Klassik erbt, situieren ihre expressiven Anliegen, ihr Lyrik, ihre farbigen Harmonien und ihre deskriptive Natur sie weit über die Grenzen des klassischen Stils hinaus.

  • Romantisch? Absolut, und par excellence.
    • Evokation und Poesie: Es ist ein Charakterstück, das darauf abzielt, eine Szene (Venedig, die Gondel) und eine Emotion (Träumerei, Melancholie, Romantik) hervorzurufen. Dies ist ein Schlüsselmerkmal der Romantik.
    • Lyrische Melodie: Die Vorrangigkeit der gesanglichen und ausdrucksvollen Melodie ist ein Markenzeichen Gounods und der Romantik.
    • Harmonie: Verwendung von reichen, manchmal chromatischen Harmonien und ausdrucksvollen Modulationen, während sie in der Tonalität verankert bleibt.
    • Subjektivität: Die Musik versucht, innere Gefühle und Atmosphären auszudrücken.
  • Nationalistisch? Nein, nicht im strengen Sinne des musikalischen Nationalismus, der Komponisten dazu bringen würde, folkloristische Elemente oder spezifische Idiome ihres Landes zu integrieren. Gounod ist ein französischer Komponist, aber „La Veneziana“ ist ein universell romantisches Stück, inspiriert von einer italienischen Stadt und keinem bestimmten französischen Folklore.

  • Impressionistisch? Definitiv nicht. Der musikalische Impressionismus (Debussy, Ravel) entstand erst später, gegen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Der Impressionismus zeichnet sich durch ambigere Harmonien (Modi, Ganztonleitern, Akkorde ohne Auflösung), verschwommene Texturen, das Fehlen klar definierter Melodien zugunsten von Klangfarben und ätherischen Atmosphären aus. „La Veneziana“ mit ihrer klaren Melodie, ihrer soliden Tonalität und ihrer erkennbaren Struktur ist das Gegenteil des Impressionismus.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Stil von „La Veneziana“ der eines charakteristischen und traditionellen romantischen Stücks ist, das eine homophone und evokative Melodie betont, durchdrungen von einer poetischen und melancholischen Atmosphäre, typisch für das Schaffen von Charles Gounod.


Ähnliche Kompositionen

Da „La Veneziana“ von Gounod eine romantische Barcarolle für Klavier ist, finden Sie hier ähnliche Kompositionen, die Ihnen gefallen könnten, entweder aufgrund ihres Genres (Barcarolle), ihres Stils (romantisches Charakterstück), ihres Instruments (Soloklavier) oder ihres Komponisten:

1. Andere Barcarollen für Soloklavier:

Dies ist die direkteste und relevanteste Kategorie, da die Barcarolle in der Romantik ein sehr geschätztes Genre war.

  • Frédéric Chopin:
    • Barcarolle in Fis-Dur, Op. 60: Dies ist zweifellos die berühmteste und am weitesten entwickelte Barcarolle für Klavier. Sie ist virtuoser und dramatischer als Gounods, teilt aber den gleichen schaukelnden Rhythmus und poetischen Charakter.
  • Felix Mendelssohn:
    • Lieder ohne Worte: Mehrere seiner „Lieder ohne Worte“ sind Barcarollen. Suchen Sie insbesondere nach:
      • Op. 19 Nr. 6 in g-Moll („Venezianisches Gondellied“)
      • Op. 30 Nr. 6 in fis-Moll („Venezianisches Gondellied“)
      • Op. 62 Nr. 5 in a-Moll („Venezianisches Gondellied“)
        Diese Mendelssohn-Stücke stehen Gounods Geist durch ihren Lyrik und ihre Eleganz besonders nahe.
  • Gabriel Fauré:
    • Fauré komponierte 13 Barcarollen, die das Genre mit einer ihm eigenen harmonischen und melodischen Subtilität seiner „ewigen Melodie“ erforschen. Sie sind später entstanden und harmonisch ausgefeilter, bewahren aber den Geist des Schaukelns. Die zugänglichsten könnten die frühen sein (Op. 26, Op. 30, Op. 44).
  • Anton Rubinstein:
    • Mehrere seiner Barcarollen für Klavier waren ebenfalls beliebte Salonstücke der Romantik (z.B. Op. 50 Nr. 3).
  • Jacques Offenbach:
    • Obwohl er eher für Operetten bekannt ist, ist seine berühmte „Barcarolle“ aus den Hoffmanns Erzählungen ursprünglich ein Gesangsduett, wird aber sehr oft transkribiert und für Soloklavier gespielt, wobei sie die venezianische Atmosphäre perfekt einfängt.

2. Andere französische romantische Charakterstücke (für Soloklavier):

Werke, die denselben Geist der Lyrik und Evokation teilen.

  • Charles Gounod selbst:
    • Andere seiner Soloklavierstücke, obwohl weniger berühmt, könnten einen ähnlichen Lyrik aufweisen.
  • Camille Saint-Saëns:
    • Mehrere seiner Klavierstücke, wie Impromptus, Préludes oder kleine lyrische Stücke. Er schrieb auch seine eigene Barcarolle für Klavier.
  • Cécile Chaminade:
    • Eine produktive französische Komponistin von Salonstücken; viele ihrer Klavierwerke haben einen melodischen Charme und einen zugänglichen romantischen Stil (z.B. „Automne“, „Scarf Dance“).
  • Jules Massenet:
    • „Mélodies“ für Klavier oder „Pièces de genre“, die denselben Sinn für Melodie und Eleganz teilen.

3. Evokative Stücke mit aquatischer oder nächtlicher Stimmung (Soloklavier):

  • Claude Debussy:
    • Obwohl im impressionistischen Stil (später und anders als Gounod), evozieren seine Stücke wie „Reflets dans l’eau“ (Spiegelungen im Wasser) oder „Poissons d’or“ (Goldfische) das Wasser mit einer sehr unterschiedlichen Klangpalette, aber einem ähnlichen Evokationsziel. (Nur thematisch, nicht stilistisch).
  • Franz Liszt:
    • „Les Jeux d’eau à la Villa d’Este“ (Die Wasserspiele der Villa d’Este) (obwohl virtuoser und später), wenn Sie die Evokation des Wassers schätzen.

Für jemanden, der Gounods „La Veneziana“ schätzt, wären Mendelssohns Barcarollen und die frühen von Fauré, sowie natürlich Chopins monumentale Barcarolle, die ersten und lohnendsten Spuren, die es zu erkunden gilt.

(Dieser Artikel wurde von Gemini generiert. Und er ist nur ein Referenzdokument, um Musik zu entdecken, die Sie noch nicht kennen.)

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